Tourismusforum 2023

21. Juni 2023 Mehr

Auf dem Tourismusforum präsentierten Bundesminister Martin Kocher und Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler die aktuelle IHS-Studie und kündigten Unterstützungsmaßnahmen für die Tourismusbranche an, darunter eine gezielte Branchenkampagne.


(v.l.n.r.): IHS-Direktor Klaus Neusser mit Staatssekretärin für Tourismus Susanne Kraus-Winkler und Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher

„Der Tourismus in Österreich erlebte in den letzten Jahrzehnten ein bemerkenswertes Wachstum“, so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher im Rahmen des Tourismusforums. Auf der Veranstaltung wurde die immense Bedeutung des Tourismus für den Wirtschaftsstandort Österreich hervorgehoben. „Wir wollen, dass der Tourismus auch weiterhin maßgeblich zum Wohlstand des Landes beiträgt und Arbeitsplätze schafft. Die Branche steht aufgrund der hohen Nachfrage vor einem noch größeren Personalbedarf“, weiß Kocher. Im Januar und Februar 2023 waren über 230.000 Personen im Tourismus beschäftigt, im März 2023 waren es mehr als 223.000 Personen. Darüber hinaus gibt es ein hohes Beschäftigungspotential in der Branche. Ende Mai 2023 waren 14.433 offene Stellen in Beherbergung und Gastronomie über das AMS ausgeschrieben. Damit gehört der Tourismus zu jenen Branchen, die derzeit einen besonders großen Personalbedarf haben. „Daher unterstützen wir die Tourismusunternehmen mit vielfältigen Maßnahmen vor der wirtschaftlich wichtigen Hochsaison“, versichert der Arbeits- und Wirtschaftsminister.

IHS-Studie über touristischen Arbeitsmarkt

„Der Schlüssel zur Deckung des (steigenden) Personalbedarfs liegt im Verständnis der Dynamik touristischer Beschäftigungsmuster“, erklärt IHS-Direktor Klaus Neusser im Zuge der Studienpräsentation. Die Tourismusbranche weist besondere Merkmale auf, die die Arbeitsmarktstrukturen prägen und sich stark von den meisten anderen Branchen unterscheiden. Diese Merkmale umfassen stark schwankende Nachfrage nach touristischen Dienstleistungen im Tages-, Wochen- und Jahresverlauf, eine personalintensive Dienstleistungsbranche, die die Nachfrage zeitnah und vor Ort befriedigen muss. Zudem ist die Rotationsrate, also das Verhältnis von unterschiedlichen Beschäftigten zur durchschnittlichen Beschäftigung, im Tourismus sehr hoch. „Die saisonalen Nachfrageschwankungen, schlagen sich unmittelbar in saisonal schwankenden Beschäftigtenständen nieder. In Folge ist der Tourismus durch permanente Zuströme und Abflüsse von Personal geprägt. Die daraus resultierenden Herausforderungen für die Branche lassen sich nicht durch eine ‚große Maßnahme’ bewältigen. Es braucht auf der Betriebsebene, auf regionaler wie auch auf Bundesebene eine Reihe unterschiedlicher Maßnahmen, die das gemeinsame Ziel verfolgen, den Zugang von Mitarbeitern zu erhöhen und den Abgang zu dämpfen“, so Neusser.

Unterstützungsmaßnahmen

Die Tourismusbranche soll vor diesem Hintergrund durch verschiedene Unterstützungsmaßnahmen gefördert werden. Dazu gehört die Aufstockung der Saisonkontingente um rund 900 Plätze, um den Personalbedarf der Tourismusbetriebe in der gut gebuchten Sommersaison zu decken. Zudem wurde die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte für den Tourismus eingeführt, um qualifizierte ausländische Arbeitskräfte anzuziehen. Durch die Änderung des Ausländerbeschäftigungsgesetzes können Ukraine-Vertriebene nun ohne eine separate Beschäftigungsbewilligung in Österreich arbeiten. Eine weitere geplante Maßnahme ist der Entfall der Meister- und Befähigungsprüfungsgebühren für Lehrlinge, um die Attraktivität der Lehrausbildung in der Tourismusbranche zu steigern. Des Weiteren soll eine neue Branchenkampagne des BMAW zeigen, wie spannend und vielseitig die Beschäftigungsfelder in der Tourismus- und Freizeitbranche tatsächlich sind.

Jobs mit Aussicht

„Mit der Branchenkampagne zum touristischen Arbeitsmarkt wollen wir das Bewusstsein für den Tourismus in der Gesellschaft stärken. Zeitgleich gilt es auch die über 200.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen, die sich  tagtäglich für das Urlaubsglück unserer Gäste einsetzen und damit den Erfolg des österreichischen Qualitätstourismus sicherstellen“, erklärt Staatssekretärin für Tourismus Susanne Kraus-Winkler. Die Kampagne des BMAW zielt darauf ab, das Image der Tourismusbranche zu verbessern, ihre Wertschätzung zu steigern und die Vielfalt der Beschäftigungsmöglichkeiten im Tourismussektor sichtbar zu machen. Gerade als Einstiegsbranche bietet der Tourismus Chancen für einen raschen Jobantritt, schafft internationale Karrieremöglichkeiten und verspricht vielfältige Berufsbilder. Unter dem Slogan „Team Tourismus = starke Branche = deine Chance“ werden in der ersten Phase von Juni bis Oktober Social-Media-Beiträge auf Plattformen wie Facebook, Instagram und LinkedIn veröffentlicht, um die Vielfalt der Berufe im Tourismus aufzuzeigen. Die verlinkte Kampagnenseite (www.bmaw.gv.at/teamtourismus) bietet Zahlen, Daten und Fakten zur Bedeutung des Tourismus in Österreich sowie umfassende Informationen zu Aus- und Weiterbildung sowie Karriereoptionen in der Branche.

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Kategorie: Schlagzeilen, Tourismus

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