Wer ist Fritz? – Restaurant in Weiden am See

25. September 2017 Mehr

das Fritz – so heißt das neue Restaurant in Weiden am See. Hinter dem Projekt stehen Fritz Tösch mit seinen beiden Töchtern Vera und Judith als Investoren und Betreiber des Lokals und Fritz Pfundner als Investor. Von Oktober 2016 bis Juni dieses Jahres bauten vorwiegend heimische Handwerker und Betriebe rund das Planungsbüro Architekten Halbritter & Hillerbrand an dem neuen Restaurant direkt am See. Anstelle des in die Jahre gekommenen Seerestaurants Weiden entstand so ein in Schilf gekleideter, zweigeschossiger Stahlbetonbau mit Gründach, der die Funktionen Restaurant, Bar und Bühne mit Greisslerei und Vinothek, Event- und Veranstaltungsräumen sowie Sonnenterrasse und Anlegesteg verbindet.

das Fritz Blick See

 

Ziel des Projekts war es, einen ganzjährig betriebenen Gastronomie- und Veranstaltungsbereich zu schaffen. Das Gebäude ist daher als Massivbau ausgeführt, Wände und Decken sind aus Stahlbetonhalbfertigteilen errichtet. Eine Ortbetondecke, in welche duktile Pfähle eingebunden sind, von unten gedämmt und mit einer umlaufenden Ortbetonfrostschürze versehen, dient als Bodenplatte. Die bebaute Fläche ist nun mit insgesamt 365 m2 um 15 Prozent kleiner als die des Vorgängerbaus. Die Anzahl der Sitzplätze ist aber gleich geblieben. So können im Restaurant im Erdgeschoss 110 Gäste Platz nehmen und die 540 m² große Seeterrasse bietet zusätzlich Sitzgelegenheiten für 130 Personen. Der Veranstaltungsbereich im Obergeschoss eröffnet auf 485 m² ausreichend Raum für große Gesellschaften, kann aber durch mobile Trennwände auch in kleinere Einheiten unterteilt werden. Die Aussichtsterrasse umfasst 97 m² und ist öffentlich zugänglich. Von der Sonnenterrasse und dem Steg aus – sowie dank der unverbauten Blickachse vom Ortskern zum Wasser auch für ankommende Besucher – ist der freie Blick auf den See wesentlicher Bestandteil des Gesamterlebnisses.

 

das Fritz_Steg

 
Weltkulturerbe- und Naturschutzgebiet
Wichtig waren für Bauherr und Planer eine nachhaltige Bauweise und die harmonische Einbettung in die sensible Uferzone des Neusiedler Sees. Zum einen liegt das Projekt inmitten eines Weltkulturerbegebietes. „Weltkulturerbegebiete haben keinen musealen Charakter und zeichnen sich nicht dadurch aus, so wenig Veränderung wie möglich zuzulassen, sondern haben zum Ziel, die Region unter Berücksichtigung der historischen Werte weiterzuentwickeln“, erklärt Architekt Herbert Halbritter.
Zum anderen handelt es sich um ein Naturschutzgebiet und um einen Siedlungs- und Landschaftsraum für nachhaltige Entwicklungen, wo großer Wert auf die Symbiose zwischen Baugestaltung und Natur gelegt wird. Der zweigeschossige Baukörper nimmt daher bereits mit seiner Gebäudestruktur und Höhen­entwicklung Rücksicht auf die geschützte Umgebung. Aufgrund der Gliederung des Bauwerks in ein Hauptgebäude und einen Bereich mit Nebenfunktionen wird die sichtbare Fassadenlänge reduziert und passt sich somit optisch gut in die kleinteilige Siedlungsstruktur ein. Ein Foyer, welches gemeinsam mit der Vinothek und der Greisslerei die Eingangszone markiert, verbindet die beiden Funktionsbereiche.
Die extensive Begrünung des Dachs und hinterlüftete Fassaden mit vorpatiniertem Zinkblech und einer 30 cm starken Schilfaußenhülle lassen das Gebäude mit der umliegenden Landschaft verschmelzen. Die Schilffassade dient auch als Wärmedämmung und ist damit Teil der Niedrigenergiebauweise.
Sämtliche Außenanlagen wurden ausschließlich mit ortstypischen Gewächsen bepflanzt. Die dreistufige Seeterrasse und sämtliche Steganlagen sind mit Lärchenholz ausgeführt und fungieren zugleich als großzügige Marina mit 25 Bootsanlegeplätzen. Damit ist die Anreise direkt über den See ebenfalls in das Konzept eingebunden.
Der Restaurantbereich ist durch große, verschiebbare Glaselemente mit der Terrasse verbunden. Der Boden hier ist jedoch nicht in Lärche sondern in Eiche geräuchert ausgeführt. In Barbereich, Greisslerei und Foyer sorgt geschliffener Estrich für eine optische Zonierung. Polstermöbel in allen Schattierungen des Schilfs schaffen ein stylisches und zugleich gemütliches Interieur.

Gemeinsam mit der Mole West in Neusiedl am See, dem Seerestaurant Katamaran in Rust oder der Seebühne in Mörbisch wertet das Fritz in Weiden am See den Kultur- und Landschaftsraum rund um den Neusiedler See weiter auf. Überzeugend ist dabei natürlich nicht nur die hochwertige Architektur sondern auch das kulinarische Konzept des Hauses: Insgesamt stehen drei Bars bereit, an denen kleine Speisen, Cocktails und erlesene Weine offeriert werden. Auf der Speisekarte sind österreichische Klassiker wie Wiener Schnitzel und Rieslingbeuschel ebenso zu finden wie pannonische Küche mit starkem, regionalem Produktbezug. So kommt der Zander etwa direkt aus dem See und das Dry Aged Beef von den benachbarten Weiden.
Ein Großteil des Küchenteams stammt aus dem vormals von Fritz Tösch betriebenen und mit zwei Hauben gekürten Landgasthaus im Nyikospark. Highlights der Nyikospark-Küche wie die Neusiedlersee-Fischsuppe und Spanferkel mit Chilikraut und Grammelknödel dürfen daher auch im Fritz nicht fehlen. 450 Positionen auf der Weinkarte, ein eigener Kühlraum für die Rotweine und eine ins Restaurant integrierte, gekühlte „Weinwand“ ergänzen stilsicher das kulinarische Angebot.

 

das Fritz_Blick Terrasse

 

das Fritz

Adresse:         Seebad 1, 7121 Weiden am See,  www.dasfritz.at
Bauherr:         PT Errichtungs- und Betriebs GmbHDas_Fritz_Schilffassade
Betreiber:       Judith, Vera und Fritz Tösch
Planer:           Architekten Halbritter & Hillerbrand ZT GmbH

Bauhöhe:     10,40 m
Gebäudelänge:     44,73 m
Bebaute Fläche:   1.250,00 m²
Nutzfläche:     1.375 m²
Baubeginn:     Oktober 2016
Eröffnung:      Juni 2017
Baukosten:     rund 6 Mio. Euro

 

Fotos: ©Sabine Jackson

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Kategorie: Innovationen

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