Vielfalt aus einem Guss
Das Vulkanlandhotel Legenstein im steirischen Bad Gleichenberg besteht seit mehr als hundert Jahren und entwickelt sich seither stetig weiter. Dabei stehen neben dem Gästekomfort in den 43 exklusiven Zimmern und Appartements zunehmend auch Wellness und Kulinarik im Mittelpunkt. Im Februar 2016 wurde das Restaurant Feuergott inklusive Terrasse und Wintergarten neu eröffnet. Im März 2017 präsentierten sich Foyer, Rezeption und Bar sowie die Zimmer des Hauses im neuen Gewand und seit Mai ist auch der Spa- und Wellnessbereich Vulkanium neuer und größer als zuvor.
Bei allen Umbauten stand das Vulkanland Pate. So sind etwa die neuen Hotelzimmer nach dem ABC der Mineralien des Vulkanlandes kategorisiert: nach dem Amethyst, der als reinigend und inspirierend gilt, dem Basalt, der für die eruptive Kraft des Vulkanlandes steht und dem Cirkon, der mit seinen diamantenen, lichtbrechenden Strahlen fasziniert. Die neuen Appartements wiederum heißen je nach Aussicht Stradner Kogel, Gleichenberger Kogel, Steinriegl, Sulzberg oder Parapluie.
Auch der nun fast doppelt so große Wellnessbereich nimmt Bezug auf das Vulkanland und seine Heilquellen. Er verfügt über ein Hallenbad und ein komplett neues, 12 x 5 Meter großes Außenschwimmbad mit Whirlbank und Indoor-Einstieg, eine Spa-Lounge inklusive Tee- und Saftbar und neue großflächige Ruheräume mit Gartenblick und Morgensonne. Das bewährte Dampfbad mit Eukalyptus-Duft wird durch unterschiedliche Saunen ergänzt, wie das Laconium als trockene Sauna zum Schwitzen und Entgiften, eine klassische Bio-Kräutersauna mit frischem Lavendel und die neue finnische Sauna aus Altholz mit Panoramablick in den Garten. Als Alternative zu den klassischen Saunen steht außerdem eine Infrarotkabine zur Verfügung.
Die neuen Ruheräume sind passend zum Gesamtkonzept in den erdigen Tönen des Vulkanlandes gehalten, inklusive Steinmauer als tragendes Designelement und optimalem Blick in den Garten. Gemeinsam fügen sich so alle Bereiche – von Restaurant und Lobby über die Zimmer bis hin zu Wellness- und Outdoorbereich – zu einem stimmigen Ganzen.
Liebe, Leben, Leidenschaft
Seit 1911 ist das Legenstein ein beliebtes Urlaubsdomizil inmitten der Ferienregion Vulkanland. Das Traditionshotel wird von Andrea und Ernst Legenstein in der dritten Generation geführt und auch die beiden erwachsenen Töchter sind bereits in die jüngsten, richtungsweisenden Investitionen des Hauses eingebunden. Wir sprachen mit Ernst und Andrea Legenstein über die Besonderheiten des Gesamtkonzepts und die Herausforderungen bei der baulichen Umsetzung.
Wie kann man den Leitgedanken des Hauses beschreiben?
Unsere Leitidee beruht auf den Werten Herzlichkeit, Leidenschaft, Familie, Freude und Professionalität. Kurz gefasst: „Liebe, Leben, Leidenschaft – Urlaub im Legenstein. Weil wir das, was wir tun, wirklich gerne tun.“
Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Neugestaltung?
Das Hotel ist ein klassisch gewachsenes Haus. Immer wieder etwas Neues, immer wieder eine Ergänzung. Es sollte nun alles wieder „aus einem Guss“ sein und dennoch den Charme der räumlichen Vielfalt nicht verlieren.
Wie lässt sich der Baukörper gesamt beschreiben?
Der Baukörper wird von zwei Flügeln dominiert, die in L-Form den romantischen Innengarten umfassen. Ein weiterer eingeschossiger Flügel für den Spabereich macht das Ensemble zum Dreiseithof. Aufgrund der Bauhistorie befinden sich die Geschosse teilweise auf unterschiedlichen Niveaus. Das macht auch den Charme des Hauses aus. Die gewachsene Baustruktur schafft Nischen und Winkel, die echtes Wohlbehagen bei Menschen auslösen, bei einem Neubau aber nicht mehr entstehen würden. Auch die unterschiedlichen Zimmergrößen sind historisch bedingt. Nach langen Diskussionen fiel die Entscheidung, diese zu belassen, da auch die Gästewünsche bei der Zimmergröße sehr unterschiedlich sind. Die Eventräume befinden sich in einem tiefergesetzten „Erdgeschoss“ und führen dort ins Freie.
Wodurch sind das Farb- und Materialkonzept geprägt?
Das gesamte Farbkonzept wird von den Mineralien des Vulkanlandes abgeleitet. Die Region ist bekannt für ihre Vielfalt an Edelsteinen. Ein international anerkanntes Mineralienmuseum befindet sich im Schloss Kapfenstein, etwa fünf Kilometer von uns entfernt. Die Farbwelt ist somit geprägt von sehr erdig-warmen Basistönen, getoppt mit unterschiedlichen Interventionen von violett, grün oder gold – immer auch in Bezug auf einen Edelstein der Region. Natürliche Materialen dominieren alle Ausstattungsbereiche.
Was war Ihnen bei Restaurant und Wellness besonders wichtig?
Die Positionierung als Vulkanlandhotel auch nach außen hin sichtbar zu machen und zu stärken. Das Restaurant Feuergott ist nun auch für externe Gäste zugänglich. Aus der überdachten Sonnenterrasse wurde ein klimatisierter Wintergarten. Damit haben wir einen weiteren ganzjährig nutzbaren Restaurantbereich geschaffen. Auch der Spa-Bereich ist gewachsen und bietet nun u.a. deutlich mehr Ruhezonen.
Und welche Ziele gibt es für die Zukunft?
Seit mehr als hundert Jahren wird das Legenstein als Familienhotel geführt. Gemeinsam mit unseren erwachsenen Töchtern Laura und Julia haben wir nun überlegt, wie das Haus weitergeführt werden soll. Daraus ist die Idee für das erste Vulkanlandhotel entstanden, das für Küche und Keller ausschließlich auf Kulinarik aus der unmittelbaren Umgebung setzt. Das Vulkanland prägt die Küche, die Ausstattung und die Architektur unseres Hauses und ist auch die Basis für unseren Weg in die Zukunft.
Vulkanlandhotel****Legenstein
Adresse: Bairisch Kölldorf 14, 8344 Bad Gleichenberg, www.legenstein.at
Bauzeit 2017: vier Monate
Eröffnung Restaurant: Februar 2016
Eröffnung Zimmer und Lobby: März 2017
Eröffnung Wellness: Mai 2017
Investitionssumme: ca. 2,5 Mio. Euro
Betten: Elastica Matratzen – Schaumstoffe – Zubehör GmbH
Fotos: ©Katrin Wagner
Kategorie: Innovationen
