Es ist, was es ist – ibis Styles Wien Messe Prater

14. August 2019 Mehr

ibis Styles Wien Messe Prater

Sie stellt sich nicht ständig in Frage, sie urteilt nicht, kennt weder Angst noch Stolz, denn „es ist, was es ist“ – schreibt Erich Fried in seinem viel zitierten Gedicht über die Liebe. Was die Hotellerie aus dieser Liebeserklärung lernen kann, zeigt das ibis Styles Wien Messe Prater.

 

 

In mehr als vierzig Ländern, stets in zentralen Citylagen oder bei Geschäftszentren findet man die ibis Styles Hotels, eine Designmarke der Hotel- und Lifestyle-Gruppe AccorHotels, die selbst mit mehr als 4.600 Hotels, Resorts und Apartmentanlagen in 100 Ländern vertreten ist. Im Oktober 2018 eröffnete ibis Styles Wien Messe Prater, das als Franchise von der NOVUM Hospitality betrieben wird, einer familiengeführten Hotelgruppe, die wiederum mit 170 Hotels an über 65 Standorten in Europa aktiv ist. Das neue ibis in Wien ist also nicht nur als einzelnes Hotel interessant, sondern auch als Teil einer ganzen Gruppe an Hotels – entwickelt, umgesetzt und betrieben von international erfahrenen Branchenkennern. Wir haben uns das Haus am Wiener Donaukanal angesehen und bei den Profis nachgefragt, wie sich Design, Lifestyle und Komfort mit den moderaten Zimmerpreisen vereinen lassen.

 

Lifestyle & Budget
„Markenzeichen von ibis Styles sind Kreativität und gute Laune. Jedes der Häuser besitzt seinen eigenen Charme sowie eine stylische und freundlich-fröhliche Atmosphäre. Die Hotels bieten Gastlichkeit, Komfort und Qualität mit vielen Extras als Gratis-Leistungen“, betont Romy Weisenseel, Architectural & Design Manager bei AccorHotels. ibis folgt der Philosophie, dass kein Haus einem anderen gleicht, und jede Destination ihren eigenen Style und ihre eigene Geschichte hat. Gleichzeitig müssen bestimmte Standards eingehalten werden. Die Hotelkette sieht sich in der Lifestyle Budget Sparte und möchte somit eine möglichst breite Zielgruppe ansprechen. Frische Farben in Kombination mit modernem Design sorgen dabei für eine ganz besondere Wohlfühlatmosphäre.

„Das Hotelkonzept in ein bestehendes Gebäude zu implementieren, unter den Brand-Vorgaben, architektonischen Vorgaben und den Bauvorgaben gestaltete sich als besondere Herausforderung“, erklärt Mag. arch. Gabriel Kacerovsky von Archisphere, der gemeinsam mit DI Julia Handerek und DI Inge Schiller für das Interior Design des Hauses verantwortlich zeichnet. Die Schwierigkeit war auch, ein bestehendes Gebäude aufgrund der neuen OIB-Richtlinie zu einem Hotel umzufunktionieren. Dazu blieb beim Umbau des ehemaligen Bürogebäudes, das zwischenzeitlich auch als 3-Sterne-Hotel fungierte, kein Stein auf dem anderen. Die Raumaufteilung des ursprünglichen Hotels wurde somit nicht beibehalten, und alle Bereiche wurden durchwegs neugestaltet.

Das Gebäude gliedert sich Richtung Franzensbrückenstraße in sechs Obergeschosse, ein Dachgeschoss und ein Untergeschoss. Der Gebäudeteil in der Lichtenauergasse ist in vier Obergeschosse, ein Dachgeschoss und ein Untergeschoss gegliedert. Insgesamt 102 Zimmer gibt es im Haus. Das Erdgeschoss ist den Verwaltungsräumen, einer kleinen Küche und dem Lounge-Lobby-Restaurantbereich vorbehalten. Hier alle Funktionen auf der vorgegebenen Fläche von rund 560 Quadratmetern zu vereinen und gleichzeitig Weitläufigkeit und charmanten Rückzug zu bieten, war ebenfalls eine der Herausforderungen der Neugestaltung des Hauses.

 

 

24 Stunden Bar & Rezeption
Die zentral positionierte und von vier Seiten zugängliche Hotelbar im Eingangsbereich fungiert zugleich als Rezeption und ist 24 Stunden täglich besetzt. Hier finden Gäste rund um die Uhr einen Ansprechpartner vor Ort. Hinter der Bar, die wie auch die Ablagen in den Zimmern mit Regalen in schwarzem Stahl ausgeführt ist, öffnet sich der Raum zu einem großzügigen Ess- und Sitzbereich. Hier finden Gäste bequeme Sitzecken und Sofas ebenso wie großzügige Esstische und charmantes Kaffeehausmobiliar. Die edle Einrichtung, wertige Teppiche und stylische Wand- und Hängeleuchten vermitteln eine entspannte und zugleich unaufdringlich elegante Atmosphäre. Der Raum wirkt wie ein Hybrid aus Bistro, Café und Herrenclub und fungiert zugleich als Lobby, Frühstücksraum und Nachtbar. Auch größere Tische für formale Businesstreffen und versteckte Nischen für konzentriertes Arbeiten lassen sich hier finden.

 

 

Die Anzahl der Sitzplätze ist für das gleichzeitige Frühstücken von etwa siebzig Gästen konzipiert. „Die Erfahrung zeigt, dass von 210 Gästen auch bei hoher Auslastung nur etwa zwei Drittel im Hotel frühstücken“, erklärt Mark Huber, General Manager des Hauses: „Und das tun sie selten gleichzeitig. Bei Bedarf können aber auch zusätzliche Plätze geschaffen werden.“ Das kulinarische Konzept ist auf ein reichhaltiges und ebenfalls hochwertiges Frühstücksbuffet ausgelegt, sowie auf kleine aber feine Snacks mittags und abends. Optional kann die Lobby auch für Meetings genutzt werden. Somit kann also auch mit einer relativ kleinen Küche gearbeitet werden. Zusätzliche Seminarräume gibt es keine. Für Events, Seminare und Workshops organisiert das Hotel jeweils geeignete Locations in der unmittelbaren Umgebung des Hotels. Dies ist einer der Vorteile zentral gelegener Stadthotels.

 

 

Das Spiel mit dem Standort
Der Standort spielte auch eine wesentliche Rolle bei der Neugestaltung des Hauses. Das Hotel liegt nämlich an der Franzensbrücke, der zweitältesten Brücke Wiens, am Beginn des urbanen und historisch bedeutsamen Bereichs des Donaukanals, der bis ins Mittelalter Hauptstrom der Donau war. Ende des 19. Jahrhunderts befand sich hier noch das Direktionsgebäude der Ersten Donaudampfschifffahrtsgesellschaft. Es war daher naheliegend, für das Design des Hotels die Geschichte des Donaukanals mit der einhergehenden Industrialisierung aufzugreifen. Dies spiegelt sich durch die Verwendung von Industriematerial, Metalllampen, industriellen Regalsystemen und Drucken mit altem Maschinenwerk auf den Vorhängen im Haus wider.

 

 

Kein Design von der Stange
Romy Weisenseel, Architectural & Design Manager bei AccorHotels: „Die Herausforderung bei der Designentwicklung liegt darin, die Marke zu verstehen und das Designkonzept anzupassen, das heißt genau auf die Marke zuzuschneiden. Bei ibis Styles wollen wir dem Gast etwas zu entdecken geben, die Einzigartigkeit jedes Hauses betonen und nicht zu sehr mit starren Strukturen arbeiten.“ Starre Strukturen und Möbel von der Stange wären auch aufgrund der Beschaffenheit der Zimmer nicht möglich gewesen. Die 102 Zimmer weisen jeweils unterschiedliche Größen und Grundrisse auf, für die die Einrichtung entsprechend adaptiert werden musste. So ist etwa auch der Nassbereich jeweils unterschiedlich in den Raum integriert, durch eine Nische oder eine Tür vom Schlafbereich getrennt, immer mit geräumiger Dusche, jedoch zum Teil besonders großzügig angelegt. An Stelle eines Kleiderkastens, einer Garderobe und einer zusätzlichen Kofferablage und eines separaten Schreibtischs entschieden sich die Architekten für multifunktionale Regalkonstruktionen aus Grobspanplatten, geschliffen und weiß lasiert, und Schwarzstahl. Diese dienen als Schreibtisch, Kofferablage und Rahmen für die Fernsehaufhängung, sowie als offene Garderobe. Je nach Grundriss sind die Vorrichtungen zum Hängen der Kleidung in Nischen untergebracht, die – mit einem Polster versehen – auch als zusätzliche Sitzgelegenheiten eine gute Figur machen. Grobspanplatten kamen auch als Wandverkleidung am Betthaupt zum Einsatz – wieder lediglich geschliffen und lasiert, jedoch ohne zusätzlichen Dekor, was den Räumen eine ehrliche Unmittelbarkeit verleiht. Industrial Design – passend zum Thema Dampfschifffahrt und Frachthafen. Trotz aller Schlichtheit wurde keinesfalls auf Design und Komfort verzichtet.
Wesentliches Element der Zimmergestaltung ist auch die Farbgebung. Die Wände sind in einem warmen Weiß, einem eher dunklen Grau ohne Blau- oder Rottöne und einem sonnig gelben Eck pro Zimmer ausgeführt. Die Wände der Badezimmer sind in Schwarz und einem selbstbewussten Rosa in Szene gesetzt. Kein femininer Touch, sondern vielmehr an ein Punschkrapferl, ein Nougatkonfekt von lldefonso oder die Manner Neapolitaner Schnitten erinnernd. Bad, WC, TV und Licht sind ebenso in hoher Wertigkeit ausgeführt wie die bequemen Boxspringbetten, die extra für die Hotelkette produziert werden. Auch hier profitiert das Wiener Hotel von der Einbettung in eine große Gruppe und kann somit hohe Qualität zu einem guten Preis einkaufen. Sympathisch ist, dass dieser Preisvorteil auch an die Gäste weitergegeben wird. Gleichzeitig wird nicht Prunk und Luxus suggeriert. Schwarzstahl bleibt Schwarzstahl und eine Pressspanplatte bleibt auch als solche erkennbar. Es ist, was es ist. Und das lieben auch die Gäste.

 

 

Fotos:©ibis Styles Wien Messe Prater

Text:©Heidrun Schwinger

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Kategorie: Innovationen

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