Cafe Restaurant Grenadier

3. März 2016 Mehr

Ritterliche Gastronomie. Die Burg Forchtenstein gilt als eines der bedeutendsten Wahrzeichen des Burgenlandes und ist eng mit dem Namen Esterhazy verbunden. Die Ursprünge der mächtigen Wehranlage reichen zurück bis 1300, bereits 1622 erhielt dann Nikolaus Esterházy die „Herrschaften Forchtenstein und Eisenstadt“ im Tausch gegen Ländereien in Nordostungarn.

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Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg mehrfach aus- und umgebaut. Die letzten zwei Jahrhunderte beschränkte sich die Bautätigkeit dann auf Erhaltung und Instandsetzung. Letztlich erfolgten Adaptierungen für eine zeitgemäße Nutzung als Veranstaltungsort. Der vorerst letzte Schritt dafür wurde nun mit dem neuen Café Restaurant Grenadier gesetzt, das LindnerArchitektur Baden und BWM Architekten Wien gemeinsam mit Esterhazy gestalteten.

Die im Kern mittelalterliche Burg Forchtenstein ist in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugsziel. Um den Besuchern der majestätisch über der Landschaft thronenden Burg auch eine attraktive Infrastruktur anbieten zu können, wurde mit dem „Grenadier“ im Bereich der Roten Bastei eine neue Gaststätte für 120 Personen errichtet. Dabei verstanden es die Architekten durch den Einsatz authentischer Materialien wie Holz, dunkles Metall und Keramik, ihren Entwurf in die Atmosphäre der historischen Umgebung zu integrieren.
Von außen beinahe unsichtbar hinter die Burgmauern gesetzt, öffnet sich das Bauwerk nach innen zum äußeren Burghof über eine Fassade mit großen Echtholz gerahmten Schiebefenstern. Die alten eisenbeschlagenen Tore der Burg standen Pate für die Fassade mit den dunklen, überlappenden Stahlblechplatten, die durch einen Klappmechanismus teilweise oder vollständig geschlossen werden können. Je nach Schließzustand der Fassade bieten sich so unterschiedliche Anblicke. Im geschlossenen Zustand spiegelt der Gastronomiebetrieb die Wehrhaftigkeit seiner Umgebung wider.

Auch bei der Einrichtung orientierten sich die Architekten am Umfeld und vermitteln im Innenraum mit Zitaten an das historische Handwerk Zeitlosigkeit sowie Gemütlichkeit. Hier definieren Holz und die integrierte kräftige steinerne Burgmauer die Atmosphäre der klar strukturierten Räume. Die Decke des langgestreckten Gastraumes ist mit Altholz verschalt und erinnert an die Untersicht historischer Räume in der bestehenden Burg. Massive Eiche in Naturtönen wurde für Sitzbänke und Böden gewählt.
Küche, Service- und Sanitäreinheiten sind mit handgeschlagenen, graublauen Keramikkacheln verkleidet, die von den Oberflächen der historischen Burg inspiriert sind. Vorhänge mit changierenden Oberflächen in starken Farben bringen eine kräftige Note in die Raumatmosphäre. Im anschließenden historischen Bastei-Turm befinden sich der etwas tiefer liegende große Gewölberaum und die darüber liegende Turmstube, die sich auf eine Terrasse mit eindrucksvoller Aussicht über die Landschaft öffnet.
Die insgesamt bis zu 120 Gäste fassenden Gasträume liegen teilweise auf unterschiedlichen Niveaus wobei die einzelnen Räume als getrennte Einheiten, etwa für Seminare oder Veranstaltungen, genutzt werden können. Dem wechselnden Besucheraufkommen entsprechend kann der Betrieb auch in seiner Größe variieren und rund um den Kernbereich Küche mit angeschlossener Theke zur zentralen Speisenausgabe vom kleinen Café bis zur Vollbesetzung als Restaurant bespielt werden.

Cafe Restaurant Grenadier
Bauherr:                                                      Burg Forchtenstein Betriebs GmbH
Architektur:                                                 LindnerArchitektur ZT GmbH und BWM Architekten und Partner ZT GmbH
Projektpartner:                                           Baysics Consulting und Management GmbH und Fourth minute lighting design
Baubeginn:                                                 September 2014
Fertigstellung:                                            Juni 2015

Text: Walter Laser
Fotos: ©Esterhazy Betriebe / Paul Szimak

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Kategorie: Innovationen, Schlagzeilen

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