Pfand auf Einwegflaschen

6. Oktober 2020 Mehr

Unmut wie zu Zeiten der Registrierkasse! Hoteliers und Gastronomen brauchen in der Corona-Krise Optimismus und keine zusätzlichen Belastungen. Besonders hart betroffen wären alle Klein- und Mittelbetriebe, für die es einen enormen Aufwand bedeuten würde und unterm Strich gäbe es keinen Nutzen nur Kosten! Sehr anschaulich erläutert dies Abgeordnete zum Nationalrat Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA in diesem Video – reinklicken lohnt sich!

Besorgt reagiert Abg.z.NR Carmen Jeitler-Cincelli auf Medienberichte nachdem eine angebliche Einigung für ein Pfandsystem in Sichtweite gerückt ist. Die Corona-Krise hat alle Betriebe hart mitgenommen. Mit den richtigen Maßnahmen hat die Regierung in der schwierigen Lage eine Comeback-Stimmung in der Wirtschaft geschaffen. Würden Unternehmer jetzt mit weiteren Belastungen wie einem Pfandsystem drangsalieren werden, könnte die Stimmung kippen. „Erinnern wir uns an die Einführung der Registrierkassenpflicht“, mahnt die Unternehmerin Jeitler-Cincelli.

Hohe Kosten mit wenig Nutzen

Laut einer Untersuchung des Economica Instituts würde die Einführung eines Einweg-Pfandsystems jedem Unternehmen pro Jahr rund 10.500 Euro kosten: Unternehmen müssten Rücknahmesysteme schaffen, ihre Logistik ausbauen, mehr Personal einstellen und Lagerplätze für das Leergut schaffen. Dieser sprunghafte Anstieg von Fixkosten für Logistik, Administration und Personal wird sich für viele Unternehmen nicht rentieren. Auch die angekündigten Ausnahmen für kleinere Betriebe würden die Kundenströme nur hin zu den großen Playern verlagern und für kleine Unternehmen schlussendlich den wirtschaftlichen Kollaps bedeuten. Umweltministerin Leonore Gewessler setzt beim Kunststoff-Recycling auf ein Konzept, das viele zusätzliche Kosten aber nur wenig Nutzen bringt.

Sammelbereitschaft in Wien am Niedrigsten

Um Unternehmer nicht zusätzlich zu belasten muss das bestehende System ausgebaut, Sammel-Lücken geschlossen und bewusstseinsbildende Maßnahmen erweitert werden. Tirol, Vorarlberg und das Burgenland erfüllen bereits jetzt die EU-Sammelquote von 90 Prozent. Wien ist weit im Hintertreffen mit einer Sammelquote von 34 Prozent!

Starker Widerstand aus der Wirtschaft

Derzeit fallen in Österreich jährlich rund 900.000 Tonnen Plastikabfall an, ein Drittel davon fällt auf Plastikverpackungen. Pro Jahr werden in Österreich 45.000 Tonnen Einweg-Plastikflaschen verkauft. Es soll nun also wirklich der Einweg-Pfand für Kunststoffflaschen und Dosen umgesetzt werden? Das sei notwendig, um die Sammelquoten in Richtung der EU-Vorgabe zu bringen, so Gewessler. Das Eigenartige an der Sache ist: drei Bundesländer erfüllen schon heute – ohne lästigen Pfand – diese Quote, fünf weitere sind knapp darunter. „Gerade jetzt wäre eine finanzielle Mehrbelastung von jährlich 10.500 Euro pro Betrieb durch diese Einführung volkswirtschaftlicher Wahnsinn. Daher lehnen wir dies geschlossen und vehement ab“, sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Österreich sammle sehr erfolgreich in acht Bundesländern Plastikflaschen. „Ein Pfand würde, außer in Wien, kaum Verbesserung bringen, aber Unsummen kosten“, so HV-Vizepräsident Frank Hensel. Wie bei der Corona-Ampel sollen nun also im ganzen Land die Regeln verschärft werden, weil es in der Hauptstadt ein Problem gibt! Der 10-Punkte-Plan der Wirtschaft sei zudem um mindestens 60 Millionen Euro kostengünstiger als das Modell von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

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Kategorie: Innovationen, Schlagzeilen

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