COVID-19 Risikomanagement in der Wintersaison

18. November 2020 Mehr

Aufgrund der derzeitigen epidemiologischen Situation steht der Wintertourismus vor Veränderungen, welche mithilfe des Forschungsprojekts des Centers for Social and Health Innovation (CSHI) am MCI in Innsbruck erfasst werden. Denn fest steht, COVID-19-Sicherheit wird in der Wintersaison 2020/21 ein zentraler Bestandteil aller touristischen Angebote sein.

Bei der Studie wurden Tourismusregionen, Seilbahnbetriebe, Beherbergungsbetriebe uvm. befragt, um eine einheitliche Vorgangsweise, welche auch gewinnbringend eingesetzt werden kann, zu erfassen und einheitliche Lösungen für Gesundheit und Wirtschaft zu erstellen.

Mehr als 90 % der Befragten wünschen sich ein einheitliches Risikomanagement aller Tourismusbereiche. „Wir müssen zu diesem Zeitpunkt umdenken und auch Alternativen für den Wintertourismus finden. So können beispielsweise Beherbergungsbetriebe für Home Office Räumlichkeiten verwendet werden“, erklärt Siegfried Walch, Projektleiter am MCI.

Die österreichische Hotellerie und Gastronomieunternehmen haben sich vorbildlich auf die Wintersaison vorbereitet und befürworten mittlerweile die von der Regierung und WKO erstellten Sicherheitsmaßnahmen, sobald die Umstände eine Inbetriebnahme der gastronomischen und touristischen Betriebe wieder zulassen. Eine europaweite Regelung dazu steht noch aus.

Zukunftsperspektive

Das COVID-19-Risiko gehört jetzt zu unseren alltäglichen Gesundheitsrisiken, so wie viele andere Gesundheitsrisiken auch. COVID-19-Sicherheit kann mit einfachen Verhaltensmaßnahmen hergestellt werden: AHAs einhalten (Abstand, Hygiene, Mund-Nasen-Schutz) und die 3 „G“s vermeiden (Geschlossene Räume, Gedränge, Gruppen). Die Umsetzung dieser einfachen Prinzipien im komplexen Umfeld einer Tourismusregion erfordern aber neue Betriebskonzepte.

Mögliche Alternativen für Beherbergungsbetriebe

Die Etablierung und Ausweitung von Home-Office Modellen wurde durch die Auswirkungen der Pandemie von vielen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern international eingeführt bzw. forciert (OECD 2020). Es ist zu erwarten, dass durch den Anstieg von COVID-19 Infektionszahlen in den vergangenen Wochen dieser Trend weiter steigt. Dies birgt mitunter viele Herausforderungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie z.B. den Zugang zu einem geeigneten Arbeitsplatz.

Durch kreatives Umdenken könnte man hier Chancen ergreifen und Synergien nutzen. Bereits während des Lockdowns wurden Hotelzimmer als „Hotel Offices“ zur stunden-, tage oder wochenweisen Buchung angeboten (ORF 2020; Graf 2020). Angesichts des internationalen Anstiegs von Heimarbeit (OECD 2020) könnten diese Modelle weiterhin als Option für Hotelbetriebe bestehen und Möglichkeiten zur Neuausrichtung bzw. Ergänzung bieten. Besonders für die städtische Bevölkerung könnte hier ein attraktives Angebot entstehen, denn wie eine italienische Studie zeigt trägt die Verfügbarkeit von Balkon, Terrasse, Zugang zum Garten und ein schöner Ausblick im Wohn- bzw. Arbeitsraum zur Gesundheit und dem Wohlbefinden bei.

Internationale Beispiele wie das “Project Homekey” in Kalifornien, USA zeigen wie im Rahmen der Pandemie aus Hotels, Motels oder Apartments langfristig verfügbarer und leistbarer Wohnraum entstehen kann. Dabei stellt sich die Frage, ob auch in Österreich eine neue Verwendung von derzeit touristisch genutzten Immobilien in Abstimmung mit dem Bedarf am Wohnungsmarkt stattfinden kann? Der unternehmerische Diskurs zu entsprechenden Betriebs- und Finanzierungskonzepten ist in Verbindung mit einem politischen Diskurs zur möglichen Finanzierungen und damit verbundenen Mietregelungen erst zu führen, um mögliche Ausfallsszenarien für diesen Winter mit unternehmerischen Lösungen zu verknüpfen.

Europäische Zusammenarbeit

So lange ein Europäischer Ansatz der Risikobewertung nicht von allen Mitgliedstaaten getragen wird, werden die jeweiligen Reisewarnungen, Teststrategien bzw. Quarantäneverordnungen weiterhin von nationalen Standards geprägt. So sind Vorarlberg seit dem 23.9.20 und Tirol seit dem 25.9.20 vom Robert Koch Institut (RKI) als Risikogebiet ausgewiesen und Reisende, die nach Deutschland zurückkehren sind den entsprechenden Quarantänebedingungen unterworfen.

Mehr dazu
https://www.mci.edu/de/medien/news/3106-covid-19-risikomanagement-wintersaison-zukunftsprognosen

 

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Kategorie: Schlagzeilen

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