Apfelhotel Torgglerhof: Kaum gebaut-schon gekürt

8. Mai 2017 Mehr

Kaum gebaut – schon gekürt

Das Apfelhotel Torgglerhof in Saltaus im Passeiertal erhielt kürzlich Rezeption, Restaurant und Bar in neuem Design und wurde außerdem um neun Zimmer und einen außergewöhnlichen Wellnessbereich erweitert. Kaum fertiggestellt konnte das Projekt bereits einige Nominierungen für renommierte Preise einräumen, wie etwa für den European Hotel Design Award, den German Design Award, den World Interior News Award und den AR Emerging Architecture Award. Woran liegt das?

 

Apfelhotel Togglerhof

 

Ein wesentlicher Bonus des Torgglerhofes ist sicher die konsequente Umsetzung eines zentralen Themas, denn hier dreht sich alles um den Apfel. Inmitten einer von zahlreichen Apfelbäumen akzentuierten Landschaft bildet das Drei-Sterne-Superior-Hotel gemeinsam mit dem Obstbauernhof einen aus drei solitären Gebäuden bestehenden Haufenhof. Mit einem Entwurf rund um den Zyklus des Apfels im Jahresverlauf konnten noa* (network of architecture) die Bauherren nun beim jüngsten Umbau begeistern: Von der Blütezeit über die Ernte bis zu Veredelung und Ruhezeit zieht sich die Assoziationskette in Hotel- und Wellnessbereich.

 

 

Begrüßt werden die Gäste mit der Blütezeit: Frühlingsfarben, helle Apfelblüten an den Wänden und verspielte Sessel prägen den Lobbybereich. Ein den historischen ‚Wiesenöfen’ nachempfundener Kamin bildet eine sanfte Abtrennung von der in Anlehnung an die traditionelle Apfelernte geformten Rezeption zur angrenzenden Bar. Das Restaurant ist mittels großflächiger Glas-Schiebe-Elemente in Richtung Garten und umgebender Landschaft inklusive zahlreicher Apfelbäume im Zyklus der Jahreszeiten geöffnet. Unterschiedliche Farbnuancen, Leuchten in Form eines Erntewerkzeuges und ein alter Werkstatttisch als Buffet akzentuieren die einzelnen Bereiche.

 

 

Die Verkaufsfläche im Erdgeschoß erzählt die Geschichte des Apfelanbaus und des Torgglerhofs und präsentiert sich so auch als kurzweilige Ausstellungsfläche. Die neuen Zimmer wurden stilgemäß in die Architektur eines alten Stadels integriert. Streben und Balken wurden freigelegt, die Fassade mit Loggien und großen Glaselementen aufgelockert. Schlafbereich und Bäder sind in Anlehnung an die klassische Apfelkiste gestaltet.

 

 

Ein architektonisches Highlight stellt die neu geschaffene Apfelsauna am Rand der 10.000 m2 großen Gartenanlage dar. Der zweigeschossige Bau ist nach außen hin als sanfter Hügel gestaltet und somit harmonisch in die Grünlandschaft eingebettet. Die runde Form manifestiert sich dabei nicht nur in der Kubatur, sondern wird auch in die Gestaltung des lichtdurchfluteten, ebenfalls zweigeschossig ausgeführten Eingangsbereichs sowie in die Einbettung des rückwärtigen Ausgangs inklusive der gebogenen Einrahmung der Terrassenfläche übersetzt.

 

Apfelsaun Apfelhotel Togglerhof

 

Im Inneren präsentiert sich der neue Wellnessbereich überraschend geräumig. Der Saunabereich, bestehend aus einer ebenfalls runden Finnischen Sauna, Umkleiden und Dusche, befindet sich im Obergeschoß und bietet beim Saunieren – dank der großzügigen Panoramafenster – einen weiten Ausblick auf das Saltausjoch, den Obisellkamm und die angrenzende Apfelplantage. Auch die acht Liegen im darunter befindlichen Ruheraum können aufgrund des Gefälles der umgebenden Landschaft mit freier Sicht auf die Apfelplantagen punkten. Gleichzeitig sorgen der Eintritt in das runde, in die Landschaft „eingegrabene“ Gebäude, die erdfarbenen Wände und die räumliche Abgeschiedenheit von Hotel, Pool und Terrasse für ein heimeliges Gefühl von Ruhe und Geborgenheit.
Als „architektonisches Juwel“ bezeichnen die Bauherren diese jüngste Erweiterung. Als „außergewöhnlich, kreativ und innovativ“ würdigen auch die Juroren des renommierten European Hotel Design Award 2016 die neue Apfelsauna in der Kategorie „Spa & Wellness“.

 

Fotos: Alex Filz / noa*

 

Weiterführende Informationen:

Apfelhotel Torgglerhof

Adresse: Torgglerhof Nr. 19, 39010 Saltaus,
Südtirol – Italien
Web: www.apfelhotel.com

Bauherr: Familie Pichler
Architektur: noa* (network of architecture)
Auftragsvergabe: Architektenwettbewerb
Baumanagement: HGV Bozen

Umbaukubatur: 3.700 m³
Baubeginn: November 2015
Fertigstellung: April 2016

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Kategorie: Innovationen, Schlagzeilen

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