Stadtliebe – Neuer urbaner Treffpunkt in Linz

7. April 2017 Mehr

Aus Liebe zur Stadt

Im Landeskulturzentrum Ursulinenhof in Linz fungiert seit Mitte 2016 die Stadtliebe Speis + Schank als neuer urbaner Treffpunkt. Das Haus wurde 1679 als Kloster der Ursulinen eröffnet, beherbergte ab 1900 eine Töchterschule für die Bildung und christliche Erziehung von Mädchen und steht nun seit vier Jahrzehnten als Heimstätte für Kunst und Kultur im Besitz des Landes Oberösterreich. Heimische (Koch- und Brau-) Kunst findet man nun auch in der Stadtliebe.

Stadtliebe Linz

 

Sie präsentiert sich als Mixtur aus Café, Restaurant und Bar unaufdringlich, urban und trendig, als Ort zum Entspannen, Plaudern, Essen oder zum Geschäftemachen. Den Rahmen für die gesamte Fläche bildet Mauerwerk aus dem 19. Jahrhundert, gepaart mit modernem Industrial Design. Im Inneren bietet das Lokal bei insgesamt 450 m2 Gastraum rund 300 Sitzplätze, bei milden Temperaturen sind im Außenraum weitere 200 Sitzplätze nutzbar. Eine beachtliche Größe, die dennoch Wohnzimmer-Feeling ausstrahlt. Gelungen ist dies mit deutlich zonierten Räumen und einer großen Liebe zum Detail.
Von einem Podest aus direkt neben dem Empfang, der sogenannten „BÜHNE“, haben Gäste den besten Blick über das Lokal: Als emotionales Herzstück fällt zunächst eine große Bar mit Stehtischen auf, die wie in alten Braugasthäusern üblich „Schank“ genannt wird und wo nicht nur geplaudert und geflirtet sondern gerne auch eines der zwölf offenen Biere vom Fass genossen wird. Weiter hinten, im Anschluss an die Theke, befindet sich „die GALERIE“ mit einem gemütlichen Sitzbereich und großen Fenstern Richtung Innenhof. Nebenräume wie „das Herrenzimmer“ mit 70 Plätzen oder „das Séparée“ für 50 Personen sind mit modern-ster Seminartechnik ausgestattet und damit auch für Events und Tagungen hervorragend geeignet.

 

Stadtliebe Linz

 

Mit dem passenden Konzept

Ein Lokal dieser Größe zu eröffnen, ist schon ein recht umfangreiches Projekt. Eine noch größere Herausforderung stellt aber der laufende Betrieb dar. Welches Konzept der Stadtliebe zu Grunde liegt und wie man Erfolg hier definieren darf, fragten wir Unternehmensberater Mag. Eduard Altendorfer, der gemeinsam mit Top-Koch Paul Gürtler nicht nur als Betreiber des neuen Lokals im Ursulinenhof, sondern auch der 2015 eröffneten pauls.küche.bar.greisslerei und des neuen Design-Hotels am Domplatz sowie des zertifizierten Bildungsinstituts Food & Beverage Academy und der Unternehmensberatungsfirma Netzwerkgruppe fungiert.

 

Was hat Sie dazu bewogen, neben Hotel und Greisslerei, einen weiteren Gastronomiebetrieb zu eröffnen?

Da das pauls sich in den letzten zwei Jahre sehr gut entwickelt hat, haben wir uns entschieden, in einen weiteren Betrieb zu investieren. Wir haben daher die Betreiber des in einer der besten Lagen von Linz liegenden U.Hofs gefragt, ob sie nicht verkaufen wollen. Gegen eine Ablöse wurde der Betrieb vom Vorgänger übernommen.

 

Wie sind Sie an die Herausforderung einer derartigen Objektgröße herangegangen?

Die erste Herausforderung war ein Konzept zu finden, welches sich vom bestehenden Betrieb „pauls.küche.bar.greisslerei“ unterscheidet. Durch die vielen internationalen Gastroreisen mit der F&B Academy nach New York und London war für uns klar, dass nur Industriedesign in Frage kommt. Da es zu diesem Thema auch noch kein Lokal in Linz gab, waren wir somit einzigartig.

 

Inwieweit gibt es eine Wechselwirkung zwischen Interior- und F&B-Konzept?

Um beim Gast glaubhaft und authentisch anzukommen, ist die Wechselwirkung zwischen Design und F&B-Konzept sehr wichtig. Zum urbanen Industrial Design passt natürlich eine lässig-urbane Küche mit Soul- und Streetfood aus regionalen Zutaten. Bei den Getränken haben wir vor allem österreichische Weine und Biere, zwölf offene Biere und weitere 50 Sorten Craft Beer im Angebot. Das Ambiente, das Produkt und die Dienstleistung sind die drei Grundpfleiler. Sie müssen gemeinsam den Gast überzeugen. Mit der Stadtliebe ist es uns gelungen, eine eigene Marke zu schaffen, die als solche übrigens auch markenrechtlich geschützt ist.

 

 

Welche Rolle spielt der Raum? Die Lage? Die Historie?

Hier am Ursulinenhof haben wir eine Frequenz von 40.000 Meschen, die jeden Tag am Lokal vorbeigehen. Dadurch haben wir allein 150 Gäste, die täglich ohne Reservierung zu uns kommen. Deshalb können bei uns auch nur zwei Drittel der Tische durch Reservierungen belegt werden. Die Hochbänke in der Stehzone sind für unsere „walk in“-Gäste frei.
Die Historie des Gebäudes spielt bei unserem Betrieb keine Rolle. Der Standort ist jedoch wie bei den meisten Konzepten ein entscheidender Faktor für den Erfolg, aber nicht der einzige. Denn was nützt ein guter Standort, wenn die Qualität in Küche und Service nicht passt? Der Unterschied zwischen einer guten und schlechten Lage ist die höhere Frequenz an „walk in“-Gästen, die auch nur dann wiederkommen, wenn das Ambiente gefällt und die Küche mit Service den Erwartungen der Gäste entspricht.

 

Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitern?

Wir haben kein Problem bei der Mitarbeitersuche. Obwohl wir erst im Juni 2016 eröffnet haben, haben wir bereits sieben Lehrlinge gefunden. Insgesamt arbeiten über 30 Mitarbeiter in der Stadtliebe. Und wir haben so gut wie keine Fluktuation.

 

Woran liegt das?

Zufriedene Mitarbeiter sind ein enorm wichtiger Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Das hat nicht nur etwas mit der Bezahlung zu tun. Das Grundeinkommen ist ähnlich wie in anderen Betrieben. Durch die Philosophie des „double sitting“ – wir vergeben die Tische von Donnerstag bis Samstag jeweils um 18 Uhr und dann noch einmal um 20 Uhr – hat der Service-Mitarbeiter die Chance, zweimal in den Genuss des Trinkgeldes zu kommen, was sich natürlich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirkt.

 

30 Mitarbeiter – rechnet sich das denn?

Ja, natürlich. Wenn die Personalkosten etwa 35 Prozent vom Nettoumsatz ausmachen, dann funktioniert das wunderbar.

 

War das Konzept von Anfang an bis ins Detail fertig oder wird auch heute noch laufend gefeilt?

Wir hatten zwar eine Vision, aber die Realität hat uns gezeigt, dass wir laufend anpassen müssen. Wir haben nach der Pre Opening Phase die Küchenlinie noch klarer Richtung streetfood angepasst, weiters haben wir das Weinangebot mit Sichtkühler sichtbar gemacht. Die Stehzone wurde ebenfalls erweitert, da wir gesehen haben, dass wir mehr Stehplätze brauchen. Die DJ-Line wurde noch geschärft und die Lichtstimmung an die Tageszeiten angepasst. Wir haben einmal im Monat ein Meeting, besprechen kurz die letzten Wochen und planen dann für die nächsten drei, vier Wochen vor, überlegen uns Events und Spe-cials oder Details zur kommenden Gastgarten-Saison. Und natürlich gibt es laufend noch etwas zu verbessern…

 

Fotos: © Hannes Buchinger, © stadtliebe.

 
Stadtliebe Speis + Schank
Adresse: Landstrasse 31, 4020 Linz
Web:  www.stadtliebe.at
Inhaber der Liegenschaft: Land Oberösterreich
Bauherr / Betreiber:  stadtliebe gastro GmbH
Geschäftsführer: Kevin Gross
Planer: Christian Daxner

Größe: 756 m2 (Gastraum 450 m2)
Planungsbeginn: Jan 2016
Baubeginn: April 2016
Fertigstellung: Juni 2016
Investitionssumme: 1,3 Mio Euro
Baukosten: 850.000 Euro

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Kategorie: Gastronomie | F&B, Schlagzeilen

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