Pilze auf Kaffee – “Hut & Stiel”
Es ist tatsächlich möglich, Pilze auf Kaffeesud zu züchten. Florian Hofer hörte davon erstmals 2013 im Rahmen einer Vorlesung zum Thema Unternehmensgründung und spielte gemeinsam mit zwei WU- und einem TU-Studenten die Rahmenbedingungen eines Geschäftsmodells durch.
Er scheiterte zunächst bei der praktischen Umsetzung an der Bereitschaft der Vermieter, einen Keller dazu zur Verfügung zu stellen. Erst nach vier Wochen bei RotterZwam, einem etablierten Pilzzüchter in Rotterdam, viel fachlichem Know-how zur Pilzzucht auf Kaffeesatz und wertvollen Tipps zur Unternehmensgründung gelang der zweite Anlauf. Ein baufälliger Altbaukeller wurde aufwendig renoviert, Pilze mit Erfolg kultiviert – und endlich auch geerntet. „Hut & Stiel – Die Wiener Pilzkultur“ bringt seither jede Woche rund 200 kg Kaffeesatz per Lastenrad zu ihrer Produktionsstätte.
Gezüchtet wird der Austernseitling, ein fettarmer und ballaststoffreicher Pilz mit Stiel. Sein weiches, weißes Fleisch überzeugt durch seinen mild würzigen Geschmack, der auch Austernpilz oder – dank seiner festen Konsistenz – Rindfleischpilz genannt wird. Kross angebraten und leicht gewürzt ist er ideal für den Einsatz in der Küche. Bei Hut und Stiel kann er im Ganzen, aber auch als Pilz-Sugo, Pilz-Aufstrich oder Pilz-Pesto im Glas erworben werden. Die Pilze wachsen ohne Pestizide, ohne Dünger, direkt in Wien und werden hier auch frisch geerntet – per Rad – direkt an Kunden – wie das Motto am Fluss, die Liebe, das Steirereck im Stadtpark oder Ströck Feierabend – geliefert.
Fotos:©Hut & Stiel
Kategorie: Gastronomie | F&B