Bestes Pils, bestes Wiener Lager – MUTTERMILCH

20. November 2019 Mehr

Bestes Pils, bestes Wiener Lager – MUTTERMILCH

Im November 2017 eröffnete das Getränke-Traditionshaus Rudolf Ammersin GmbH die Mikrobrauerei MUTTERMILCH – Vienna Brewery, die neben den ganzjährig verfügbaren Core Range Bieren auch Special Editions und limitierte Collaboration Brews mit namhaften nationalen und internationalen Craftbrauern braut.

Die Brauerei befindet sich im Souterrain des Craftbeer Stores „BeerLovers – all about Craft“ in der Wiener Gumpendorfer Straße, wo auch regelmäßig Brauworkshops angeboten werden.
Bei der Austrian Beer Challenge wurden nun das „Wiener Bubi“ in der Kategorie Wiener Lager und das Core Range Bier „Bitta von Tresen“ in der Kategorie Pils Staatsmeister. Wir sprachen mit Muttermilch-Gründer und Diplom-Biersommelier Markus Betz über seine beiden Siegerbiere und über die österreichische Biervielfalt.

 

Foto:©Simon Rainsborough

 

Wie viel Liter Bier pro Jahr produzieren Sie?
Von den beiden Core Range Bieren werden pro Jahr ca. 160 hl (Bitta von Tresen) und 180 hl (Wiener Bubi) gebraut. Saisonal wechselnde, limitierte Specials werden in der Menge eines Suds bzw. eines Doppelsuds produziert. Die Ausschlagsmenge der Mikrobrauerei beträgt 2,5 Hektoliter pro Sud.

Warum Pils und Wiener Lager? Was zeichnet Ihre Siegerbiere hier besonders aus?
Pils, Wiener Lager und Märzen sind die Königsdisziplinen des Bierbrauens. Das Wiener Lager war lange in Vergessenheit geraten und erlebt erst in den letzten Jahren wieder bei einigen Brauereien eine Renaissance. Es freut uns deshalb ganz besonders, dass wir mit unserem Wiener Bubi in dieser Kategorie den Geschmack der Expertenjury so gut treffen konnten. Neben dem Sieg in seiner Kategorie wurde der „Wiener Bubi“ außerdem mit dem Bier IG Qualitätssiegel ausgezeichnet, das seit 2013 an qualitativ besonders hochwertige Biere vergeben wird.
Der Bierstil Pils steht in Österreich noch ein wenig im Schatten des klassischen Märzenbiers. Zunehmend erfreut sich aber auch dieser durch aufregende Hopfenaromen und der Bitterkeit als Balancegeber immer größerer Beliebtheit. Unsere „Bitta von Tresen“ ist sozusagen das hopfige Pendant zum „Wiener Bubi“.
Unsere Biere werden in unserer kleinen Brauerei im 6. Bezirk entwickelt und handwerklich gebraut. Unsere Qualitätsstandards sind im gesamten Prozess sehr hoch. Außerdem zeichnen sich unsere Core Range Biere durch eine gute Drinkability aus.

Wie wird Ihr Bier optimal gezapft und getrunken?
Beim Zapfen sollte man darauf achten, dass die Kühlung optimalerweise auf 7° C eingestellt ist. Entgegen der Mär‘ vom 7-Minuten-Pils sollte man Lager- und Pils-Biere generell ziemlich zügig in drei Etappen zapfen. Ein Pils wird idealerweise in einer Tulpe, ein Lager in einem Becher serviert.

Was kann man einem Gastronomen an Zusatzinformationen mitgeben, der Ihre Biere gerne mit auf die Karten nehmen möchte?
Beide Biere sind sehr ausgewogen. „Bitta von Tresen“ ist unfiltriert (also ein Kellerpils), hat eine angenehme Bittere und geht ein wenig in den böhmischen Stil hinein. Ein Pils eignet sich sehr gut als Aperitif, da es mit der Bittere appetitanregend ist. Serviert werden kann es außerdem zu klassischen Speisen, wie Zander oder Forelle, um hier einige zu nennen.
Der „Wiener Bubi“ ist ebenso unfiltriert und ein klassisch malzbetontes Wiener Lager mit einer schönen Kupferfarbe. Als Speisebegleitung würde ich es empfehlen zu Faschiertem, Wild oder einem Gulasch. Außerdem eignet es sich auch perfekt zum klassischen Biergenuss.

 

Foto:©Georg Zwickl

 

Welche Biere würden Sie außerdem als gute Ergänzung auf der Karte empfehlen?
Es kommt auf die Art der Gastronomie an. Wenn sich der Gastronom dazu entscheidet, unsere beiden Biere in sein Sortiment aufzunehmen, wäre es noch wichtig, ein österreichisches Märzen – den meist getrunkenen Bierstil in Österreich – mit aufzunehmen. Das Ganze kann man noch abrunden durch ein Weizen und ein alkoholfreies Bier. So ist die Karte im Prinzip perfekt. Wenn es sich um eine einschlägige Biergastronomie handelt, kann man es noch z.B. um ein IPA, ein Stout sowie einen belgischen Bierstil, wie ein Belgisch Blonde, ergänzen.

Bietet die österreichische Biervielfalt alles, was ein Biertrinker braucht?
Auf jeden Fall. Mittlerweile befinden wir uns in Österreich im Hinblick auf die Biervielfalt in einem gesegneten Land. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie sehr sich die heimischen Brauereien um diese Vielfalt bemühen. Ebenso bemühen sich die Gastronomen und Händler, ihren Gästen und Kunden eine Vielfalt an nationalen und internationalen Bieren anbieten zu können.

Was sind, Ihrer Beobachtung nach, die größten Fehler beim Biergenuss in Österreichs Gastronomie?
Meiner Meinung nach liegen die größten Fehler in der Hygiene. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, einmal pro Quartal eine Reinigung durchzuführen. Stellen Sie sich vor, wie Küchen oder Toilettenanlagen aussähen, wenn sie nur alle drei Monate grundgereinigt werden würden. Speziell in diesem Bereich gibt es auf jeden Fall Nachholbedarf – Hygiene fängt beim Glas an und zieht sich fort bis zu den Bierleitungen. Hier sollte man mehr Acht darauf geben, das gesetzlich vorgeschriebene ­Intervall zu verkürzen. Zum Glück gibt es inzwischen bereits unzählige Lokale, die auf ihre Leitungen achten. Leider sind es jedoch noch nicht genug, um flächendeckend sagen zu können, dass das Bier überall perfekt gezapft zum Gast kommt.
Ein weiterer Punkt ist, dass viele Gastronomen bis heute unterschätzen, welche große Bedeutung eine saubere, gut geschriebene Bierkarte hat. Die Konsumenten bilden sich weiter – genauso sollten sich die Wirte in Sachen Biervielfalt und Bierstile weiterbilden.

www.beerlovers.at

Interview & Text:©Heidrun Schwinger

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Kategorie: Gastronomie | F&B

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