Klein ist ganz groß im Kommen – DROP Box

14. Juli 2017 Mehr

Während in der Architektur ganz allgemein ein Trend zu „immer größer“ zu bemerken ist, werden Hotelzimmer eher „immer kleiner“. Das hat natürlich mit der Rendite zu tun, denn viele kleine Zimmer in einem Gebäude in Amsterdam oder New Yorks Innenstadt, zu saisongerechten Preisen, bringen mehr als größere Gemächer zu sehr hohen Raten. Bei Marriott ist ein Standardzimmer um die 28 Quadratmeter groß, die Mikrohotel-Marke Moxy kommt jedoch mit 17 Quadratmetern aus.

Es geht auch noch kleiner: Die New Yorker Pod-Hotels packen bei einem Einzelzimmer alles auf sechs Quadratmeter, andere Ketten bringen auf sieben Quadratmeter zwei Personen unter. Das darf dann allerdings keine Absteige sein, sondern schon eher eine Hightech-Kabine.
Das Büro In-Tenta design, geleitet von den beiden Designern Manel Duró und Marta Gordillo in Barcelona folgt mit seinen Ideen diesem Trend zu Mikrohotels und hat nun die „DROP box“ entwickelt. Es handelt sich um eine modulare Hotelsuite, die jederzeit und überall aufgestellt werden kann. Sie bietet einen nachhaltigen Aufenthalt in der Natur und ist eine vollwertige Unterkunft für eine oder mehrere Nächte.

Als Grundgedanken haben die beiden Designer getrachtet, den ökologischen Eingriff so gering wie möglich zu halten. Die Module werden vorfabriziert, bestehen aus leichten Materialien und können einfach vor Ort gebracht werden. Der größte Teil der Einheiten besteht aus Holz, einem erneuerbaren Werkstoff, die sichtbaren Innenwände mit ihren Holzoberflächen schaffen eine angenehme Wohnlichkeit. Die Suiten sind mit Dusche und WC ausgestattet und werden für zwei Personen oder auch Familien zu viert produziert. Große Fenster verbinden den Gast mit dem Umraum, Kaffee mitten im Wald oder ein Urlaub auf einer Klippe über dem Meer – kein Problem!

Das Ganze versteht sich auch als ein neues Geschäftsmodell für Hotels: Statt eine aufwendige Architektur zu errichten, kann der Betreiber einfach in einer natürlichen Umgebung diese Boxen platzieren und in der Art eines Campingplatzes betreiben. Die Zielgruppe für solche Mikrohotels ist in Zeiten eines stetigen Wandels, eines steigenden Umweltbewusstseins und dem Drang nach Unabhängigkeit sicher gegeben. Sie liegt in den sogenannten Millenials, der Generation Y. Wahrscheinlich werden die Mikrohotels in naher Zukunft kein Trend, sondern bereits ein Mainstream sein.

 

Fotos: ©estudibasic

Text: ©Peter Reischer

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Kategorie: Magazine

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