Was ist Erfolg? – ****Hotel Hochschober

4. Oktober 2017 Mehr

Das Hotel Hochschober, ein Vier-Sterne-Superior-Haus auf 1.763 Metern Seehöhe, seit knapp 90 Jahren in Familienbesitz, ist prädestiniert durch seine Lage, direkt am Ufer des Turracher Sees, inmitten von Lärchen- und Zirbenwäldern, umgeben von den Kuppen der Nockberge. Im Winter mutet es ideal für den Schiurlaub an, doch im Sommer wäre die Lage allein vielleicht zu wenig, um die hohe Auslastung von 93 Prozent (!) zu rechtfertigen. Das Geheimnis dieses Erfolges liegt wohl in den Investitionen – und zwar in den richtigen…

 

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Bereits im August 1929 eröffneten Hans und Hilde Leeb den Gasthof Hochschober, bauten vier Jahre später erstmals aus und mussten nach einem Großbrand im Folgejahr erneut bauen. Im Dezember 1936 eröffnete der neue Hochschober mit 65 Betten, 1951 folgten eine Totalsanierung und zehn weitere Betten, 1967 ein Hallenbad und eine Sauna, 1970 dann ein erster kompletter Umbau. Anstelle des einstigen Gasthofes entstand ein moderner Hotelbetrieb. Auch in den Folgejahren wurde laufend investiert: in einen Außenpool, einen Ruheraum, neue Zimmer und die bestehende Badewelt. 1995 sorgte das erste ganzjährig beheizte See-Bad Österreichs mitten im an sich kalten Turracher Gebirgssee für Aufsehen. 1998 kam ein orientalischer Hamam hinzu, 2005 eröffnete der Chinaturm mit Raum für Yoga und die Kunst der Tee-Zeremonie. Rückzug und Ruhe wurden als wichtige Must-Haves erkannt und entsprechend gefördert. Kinder und Jugendliche waren weiterhin willkommen, können sich aber seit 2008 in ihre eigene Villa zurückziehen. 2009 erhielten Küche und Lagerräume eine Neugestaltung, 2011 der Eingangsbereich und die Kaminhalle. 2013 wurden im Haupthaus 33 Zimmer neu angelegt, 2014 entstanden die See-Sauna und zwei neue Suiten. 35 Zimmer wurden 2015 und 2016 modernisiert, drei Zirben-Zimmer hinzugefügt, und 2016 auch der Spa-Bereich erneuert. Als das Haus von April bis Juni 2017 erneut modernisiert wurde, sprachen die Bauherren Karin Leeb und Martin Klein bereits von ihrer „jährlichen Umbaupause“.

 
Neu seit Juni 2017
Rund zwei Millionen Euro wurden heuer investiert: In die Vergrößerung des Alpenstrandes, die Neugestaltung von Schwimmhalle und Außenpools und in die 24 Zimmer und Appartements des 1972 erbauten Studio-Trakts, die nun mit Holzböden, Möbeln aus geölter Eiche und einem eigens für das Hotel Hochschober entworfenen Dekor mit sonnengelben und wasserblauen Farbakzenten versehen wurden. Alpine Materialien wie Holz, Steine, Woll- und Lodenstoffe sollen die Lage am Berg spürbar machen. Die Interior-Designer Christian Satek und Sabine Kreuzspiegl griffen zudem Zitate auf, die mit dem Haus und der Region zu tun haben, z. B. Muster, die einen Bezug zur Bergbautradition auf der Turracher Höhe herstellen oder runde Formen, die die Silhouette der Nockberge kennzeichnen.
Willkommene Details sind Couchen zum Aufbetten, Leinen-Lampenschirme mit gestickten Bordüren und darauf abgestimmt fein gemusterte Vorhänge, bestehend aus Stores, Blackout und Deko. Die neuen, deutlich größeren Bäder sind komfortabel ausgestattet, mit Doppelwaschbecken und barrierefrei zugänglichen Luxus-Duschen mit gemauerten, gewärmten Sitzbänken. Verbindungstüren zwischen Doppel- und Einzelzimmern und Appartements mit getrenntem Wohn-/Schlafbereich und Kinderzimmer machen den neu gestalteten Studio-Trakt zum perfekten Quartier für Familien.

Auch in die 5.000 m² große Wellnesslandschaft wurde erneut investiert. In den letzten beiden Jahren wurden See-Sauna, Panorama-Sauna und Kristall-Spa hinzugefügt. Nun erhielt die Schwimmhalle mit viel Eichenholz, eleganten Grautönen und weißem Rauputz ein einladendes, hell und besonders großzügig anmutendes Design. Die drei Außen-Whirlpools wurden dank neuer Granitfliesen und Stein-Mosaike, Sitzbänken und Liegeflächen – stimmig ergänzt durch den anthrazitgrauen Anstrich der Außenfassade und die verbesserte Sicht auf See und Berge – zum neuen „Felsen-Bad“. Damit ist die Modernisierung des Spa- und Wellnessbereichs vorerst abgeschlossen.

 
Ausgezeichnet, ausgelastet, erfolgreich
Dass sich die Investitionen der letzten Jahre bereits gelohnt haben, beweist u.a. die große Zahl an Auszeichungen. Bereits 2011 machte das Hochschober mit dem renommierten Gala Spa Award in der Kategorie „Innovative Spa Concepts“ auf sich aufmerksam. Beim European Health & Spa Award folgten 2014 die Auszeichnung als „Best Destination Spa“ und 2015 die Prämierung des „Best signature treatment“. 2016 wurde das Hotel als eines der zehn schönsten Wellnesshotels bei Geo Saison gelistet, der Connoisseur Circle reihte es als bestes Spa und mit 3 Lilien zählt es zu den top Wellness Hotels in Österreich.
Der Erfolg rechnet sich auch in Zahlen: Jährlich mehr als 60.000 Nächtigungen, eine Auslastung von 93 Prozent bei einem Gesamterlös von 197 Euro pro Nächtigung – das ist auch ein wirtschaftlicher Erfolg, der sich sehen lassen kann. Trotzdem – oder gerade deswegen – ist man im Hochschober seit mehr als 80 Jahren überzeugt, dass eine gute Bankbilanz nicht alles ist. Schließlich sagt sie nichts darüber aus, wie viel Zeit ein Unternehmer für seine Familie hat, ob die Mitarbeiter zufrieden sind und wie es den Lieferanten, den Handwerkern und Betrieben aus der Nachbarschaft oder der Region ganz allgemein geht. Nachhaltig erfolgreich kann man daher – so Karin Leeb – nur durch nachhaltige Unternehmensführung sein. Ein wesentliches Standbein dieses Erfolges ist demnach auch die Mitarbeiterzufriedenheit. 2003 wurde die Hochschober-Mitarbeiter-Akademie gegründet, 2007 eine Charta für Betriebliche Gesundheitsförderung unterschrieben und im selben Jahr der Nachhaltigkeitspreis TRIGOS Kärnten entgegengenommen. Auszeichnungen u.a. als besonders frauen- und familienfreundlicher Betrieb und der Sonderpreis „Employer Branding“ im Rahmen des österreichischen KNEWLEDGE-Staatspreises folgten. Als Mitglied der Best Alpine Wellness Hotels verpflichtet sich das Hotel Hochschober, die hohen Arbeitsplatz-Standards und -Kriterien einzuhalten, investiert in Aufenthaltsbereiche, Weiterbildung und Studienreisen der Angestellten und fördert aktiv die Mitsprache der Mitarbeiter – vor allem in deren jeweiligen Kompetenzbereichen. 2011 wurde das Unternehmen von Rolling Pin als „bester Arbeitgeber“ gekürt. Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer beträgt daher auch mehr als vier Jahre.

Als größter Arbeitgeber in der Gemeinde ist der Hochschober auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Wo möglich, arbeitet das Hotel eng mit Partnern aus der Umgebung zusammen – vom lokalen Taxiunternehmen über benachbarte Bauern bis zu Handwerkern aus der Region. Energie wird seit 1997 aus dem nahen Biomasse-Heizwerk auf der Turracher Höhe bezogen. Ein möglichst geringer Energieverbrauch, Abfallvermeidung und Mülltrennung stehen im Fokus. Seesaiblinge werden wieder angesiedelt und auch soziale Projekte der Umgebung unterstützt. 2009 hat sich der Hochschober außerdem der Gemeinwohlökonomie angeschlossen und konnte 2014 als erstes Hotel in Österreich eine Gemeinwohlbilanz vorlegen. Das heißt, dass im Hochschober Gewinne nach Möglichkeit gemeinwohlorientiert verwendet werden sollen: Und zwar inmitten des „Goldene-Beziehungs-Sechsecks“ – als gemeinsamer Gewinn für Gäste, Mitarbeiter, Unternehmerfamilie, Lieferanten, Banken und Gesellschaft.

 

****Hotel Hochschober

Adresse:         9565 Turracher Höhe 5,  Kärnten, Österreich, www.hochschober.com
Bauherr:         Karin Leeb und Martin Klein
Planer:            MIRROR INTERIOR, Mag. Sabine Kreuzspiegl und Christian Satek

Zimmer:             115, davon 24 neu gestaltet
Umbauzeit:         24. April bis inkl. 1. Juni
Investitionssumme:     rund 2 Millionen Euro

Wellness-Landschaft:     devine wellness & spa inernational

Fotos: @Hauke Dressler

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Kategorie: Branchentipps, Innovationen

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