25 Stunden in Paris

21. März 2019 Mehr

Storytelling heißt wohl einer der beliebtesten Begriffe in der Vermarktung eines Hauses. Wie dies unter Einbeziehung von Architektur und Region gelingt, zeigt ein 25hours in Paris.

Das 25hours Hotel Terminus Nord liegt mitten im Herzen der französischen Hauptstadt Paris im 10. Arrondissement. Der denkmalgeschützte Bau im klassischen Stil der Belle Époque („schöne Epoche“) wurde kurz nach 1870 eröffnet und schon immer als Hotel betrieben.

Das Viertel war lange Zeit ein Multikulti-Arbeiterquartier mitten im Zentrum der Stadt. Immigranten aus Nordafrika, Indien oder China prägen mit ihren Restaurants und Shops das Stadtbild bis heute. Deswegen war es den Machern des Hotels ganz wichtig, immer wieder Referenzen an die bunte Historie des 10. Arrondissements in das Konzept des Hauses einfließen zu lassen. Inspiriert durch die Lage wurde das Hotel zu einer fantasievollen Neuinterpretation des berühmten Pariser Flair, gepaart mit einem Mix aus afrikanischen und asiatischen Einflüssen. Lokale Bezüge und Inspirationen aus dem Orient spiegeln sich auch in vielen Details, Accessoires und Materialien wieder.

 

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Umbau in zwei Etappen

Das Pariser Architekturbüro Axel Schoenert Architectes verantwortet die gesamte Renovierung des Gebäudes. Im Frühjahr 2017 begann der Umbau des Hotels in zwei Etappen, wobei im Sommer 2018 die ersten 141 Zimmer und große Teile der öffentlichen Bereiche, wie das Restaurant NENI und die Sape Bar eröffnet wurden. Die Fertigstellung des kompletten Hotels mit dann insgesamt 237 Zimmern, sechs Etagen und rund 10.000 Quadratmeter Fläche, ist für das Frühjahr 2019 geplant.

Mit der Innenraumgestaltung des Hotelprojekts wurde von 25hours das Team von Dreimeta beauftragt, das damit bereits fünf Mal für die Hotelgruppe tätig war. Das Ziel der Innenraumgestaltung ist vor allem, Räume mit Identität und Charakter zu schaffen. Unterstützt wurden sie dabei von der Pariser Art Consulting Agentur Visto Images, die Kunstsammlungen für Hotels, Unternehmen und private Residenzen kuratiert.

 

Streetart & Local Heroes

Für das 25hours Hotel Terminus Nord entwickelten sie ein maßgeschneidertes Kunstkonzept – unter anderem mit eindrucksvollen Wandbildern und der ausdrucksstarken Porträtserie Neighbourhood Heroes. In der Serie wurden Menschen verewigt, die das Viertel prägen – vom Friseur bis zur Mechanikerin, vom Bahnhofsansager bis zu Musikern und Künstlern. Diese Bilder hängen in den Fluren, die dazu passenden Lebensgeschichten werden in einem Bildband erzählt, der in den Zimmern zum Lesen einlädt. Gemeinsam entwickelten die verschiedenen kreativen Teams so ein Kaleidoskop an Geschichten rund um Paris.

Passend zum Stadtbild erinnert auch die Rezeption im Eingangsbereich an einen der traditionellen Kioske, klassische Fliesen an die Metro-Stationen und ein über zwei Stockwerke reichendes, farbenprächtiges Wandgemälde im Streetart-Stil an die Graffitis in den Straßen des Quartiers.

 

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Frauen und Essen

Über eine große Freitreppe im Eingangsbereich gelangt man direkt in den 1.Stock wo sich ein kleiner Lounge Bereich, der in Stoßzeiten als zusätzliche Rezeption fungiert befindet, sowie das Restaurant Neni und die Sape Bar. Vor dem Restaurant steht ein Vintage Citroën, aus dem heraus stilecht der Kaffee in verschiedenen Variationen zum Mitnehmen serviert wird.

Das Design im Neni spiegelt dabei den französischen Stil wieder, der mit seinem Samt bezogenen Polstermöbel in zarten Tönen, roséfarbener Marmor und Kupfer, Eichenparkett und Kelims mit floralen Motiven ein elegantes warmes Ambiente entstehen lässt.

Die Kunst an den Wänden widmet sich ganz dem Thema Frauen und Essen. Es zelebriert moderne Weiblichkeit in ihren vielfältigen Formen. Stilvolles Pendant dazu ist die Sape Bar. Inspiration und Namensgeber sind die ebenso auffällig wie elegant gekleideten Afrikaner, deren Outfit in scharfem Kontrast zu ihren tatsächlichen Lebensumständen steht. Ihre modisch-exzentrischen Kleidung in kräftigen Farben sind für sie Ausdruck ihrer inneren Freiheit.

Zentrales Element der Bar ist der große Tresen aus bronzefarbenem Mosaikglas. Dunkler Eichenfußboden, dunkelgrüne Samtvorhänge und gemütliche Ledersessel sorgen für Gentleman-Club-Atmosphäre. Ein echter Geheimtipp ist die angrenzende Speakeasy-Bar. In dem versteckten Separee können bis zu 10 Personen Drinks in privater Atmosphäre genießen.

 

Afrika / Asia

Die bisher fertiggestellten Zimmer begeistern mit vielen durchdacht gestalteten Details. Die Standardzimmer M starten mit einer Größe von ca. 18 – 20 m2. Die Zimmer der Kategorie L bieten mit ca. 25 – 28 m2 noch etwas mehr Komfort.

In fünf unterschiedlichen Farbwelten genießen die Gäste in den Zimmern, passend zum Konzept, einen Mix aus afrikanischen und asiatischen Stilelementen. Teppiche mit asiatisch-grafischen Ornamenten, afrikanische Stoffe und kräftige Wandfarben oder Tapeten mit floralen Motiven sorgen für ein gemütliches Ambiente. Auch die Waschschüsseln aus Keramik verleihen den Bädern einen Hauch von Orient. Dort finden Gäste auch nachhaltige Kosmetikartikel (Produkte der Pflegeserie „Stop The Water While Using Me!“) und können damit ein Zeichen für die Nachhaltigkeit durch weniger Wasserverbrauch setzen.

Die für die Zimmer speziell entworfenen Lampen aus messingfarbenen Metall tauchen die Räume in ein warmes Licht und schaffen so ein stimmiges Ensemble. Statt Schränken stehen den Gästen zum Aufhängen und Verstauen fahrbare Gestelle zur Verfügung – inspiriert von den klassischen Hotel-Trolleys.

 

Das 25hours Hotel ist eine Hommage an den lebendigen Geist des 10. Arrondissement und die kulturelle Vielfalt seiner Bewohner. Den besonderen Reiz des Projekts erklärt CEO Christoph Hoffmann so: „Das 25hours Hotel Terminus Nord ist weder eine Immobilie von der Stange noch nur ein Hotel. Es ist vielmehr ein zentraler Treffpunkt für die Besucher und wird der Gegend neuen Glanz verleihen.“ Und Hoffmann ergänzt: „Wir haben dem Haus eine Geschichte auf den Leib geschrieben, die seinen Charakter unterstreicht und ihm neue Anziehungskraft gibt.“

 

Fotos:©Steve Herud

Text:©Bea Laser

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Kategorie: Innovationen

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