Boutique-Hotel Träumerei#8

25. November 2016 Mehr

Zeit- und Weltreise.
Das Auracher Löchl ist wesentlicher Teil jener historischen Altstadt von Kufstein, die nicht durch den verheerenden Brand 1809 zerstört wurde. Bereits im 13. Jahrhundert betrieb Familie Auracher hier eine Bierbrauerei und bald auch eine Herberge. 1410 gruben sie zur Lagerung von Eis einen Stollen, das „Löchl“, tief in den Berg. 1448 wurde die dazugehörige Bierschenke eröffnet, deren Fassade bis heute die denkmalgeschützte Römerhofgasse prägt, ebenso wie die kleine Brücke, die das „Löchl“ mit dem 1896 erbauten Gästehaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite verbindet.

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Seit 1992 ist das Gebäudeensemble im Besitz der Familie Hirschhuber und umfasst heute das Wirtshaus „Auracher Löchl“ mit historischer Gaststube, die laut Guinessbuch weltgrößte Gin Gallery „Stollen 1930“, das wohl kleinste Brückenrestaurant – ein Tisch für zwei Personen in der Brücke zum Hotel – und das rundum erneuerte Romantikhotel mit dem idyllischen Terrassen-Café am Inn. Mit dem stilvoll-modernen Boutique-Hotel erfüllten sich Alexandra und Richard Hirschhuber einen über viele Jahre gewachsenen Traum. Entstanden ist die „Träumerei#8“ mit 34 Zimmern, die den Gast auf eine kleine Traumreise rund um die Welt führen.

Alle 16 bis 23 Quadratmeter großen Zimmer bestechen durch eine edle, komfortable und topmoderne Grundausstattung, sind mit gemütlichen Teppichen oder elegantem Parkett ausgelegt und bieten neben gratis highspeed W-LAN, einem modernen TV-Gerät und exklusivem Dusch-WC viele weitere Annehmlichkeiten, wie etwa das eingebaute Radio mit nach unterschiedlichen Stimmungen wählbaren Programmen.
Grundlage des Designs bildet die Region Tirol. Es wurden maßgeblich regionale Materialien wie edles Tiroler Altholz verwendet und rund 90 Prozent der mit der Renovierung betrauten Betriebe stammen aus der Umgebung. Boxspringbetten und edle Bettwaren bilden die Basis für einen erholsamen Schlaf. Großteils über Jahre gesammelte Souvenirs und Antiquitäten aus aller Welt, sowie speziell angefertigte Möbelstücke entführen in eine andere Welt und lassen wohl auch von anderen Ländern träumen. Dabei gleicht kein Raum dem anderen: Durch eine individuelle Farbgestaltung und einen persönlichen Touch spiegeln die 34 Einzel- und Doppelzimmer jeweils eine Stadt oder ein Land wider – von Zell am See bis Marrakesch und von Kanada bis China.

 

Im Zimmer „Rom“ dient beispielsweise eine 200 Jahre alte und aufwendig restaurierte Orgelpfeife als Garderobe. Eine umgebaute Bierzeltgarnitur als Sitzgruppe, Messing-Zapfhähne vom Oktoberfest und Hängeleuchten aus gläsernen Maßkrügen bestimmen das Design im Zimmer „Bayern“. Für „Kuba“ wurde ein Hocker mit Sitzflächen aus echten kubanischen Schallplatten angefertigt und für „Salzburg“ eine Tischplatte komplett mit Mozartkugel-Verpackungen beklebt.
Auch Farben und Materialien sind an die jeweilige Destination angepasst. So findet man etwa eine Tapete mit Schlangenoptik in „Australien“, besonders warme, weiche und dunkle Stoffe in „Moskau“ und zarte Spitze in „Paris“. Alle Vorhänge, Tagesdecken, Tapeten, Lampen, auch die lose Möblierung wie Stühle, Beistelltische, Garderobe etc. sind in jedem Zimmer vollkommen anders. Sogar die Schiebetüren ins Badezimmer wurden mit passenden Motiven bedruckt.
Keine ganz alltägliche Herausforderung für die Ausführungsplanung, mit der das Expertenteam von LivingArt aus Attnang-Puchheim betraut wurde. Diese koordinierten zwischen Bauherren und Planern, Lieferanten und Herstellern. Tischler, Schlosser, Näher, Tapezierer und weitere – vom Kissen mit Motiv bis hin zu Skateboard-Rollen als Schrankgriff wurde alles nach Wunsch gefertigt – arbeiteten perfekt zusammen. Für den gesamten Umbau inklusive Erneuerung der Böden und Bäder etc. und der abschließenden Dekoration und Endreinigung standen dabei nur sieben Wochen zwischen dem letzten Tag bei vollem Betrieb und dem vorgegebenen Tag der Eröffnung zur Verfügung.

 

Sämtliche Möbel wurden dabei in Sonderanfertigung hergestellt, selbst jene Elemente, die in Stil und Materialität als gemeinsame Klammer fungieren. Bettrahmen, Nachttische und Schränke sind passend zum Standort in allen Zimmern in Altholz gefertigt, alle Badezimmereinbauten in Eichenholz – natürlich angepasst an den jeweiligen Grundriss bzw. die Form und Aufteilung der einzelnen Zimmer. Dabei waren beste Materialien und Produkte und die durchwegs hochwertige Ausführung oberste Prämisse.
„Unser Ziel ist es, den Gästen höchste Qualität und besondere Erlebnisse zu bieten. Wir geben uns nie mit dem Durchschnitt zufrieden“, erklärt Richard Hirschhuber das zugrunde liegende Konzept. Er selbst und seine Frau Alexandra, gelernte Reisekauffrau und passionierte Weltreisende, haben dieses Konzept gemeinsam mit Martin Gasteiger, Boss Nummer Zwei des Hauses, entwickelt. Richard Hirschhuber selbst lebt seit 1992 im „Auracher Löchl“ und hat von Anfang an im Betrieb der Eltern mitgearbeitet. Er kennt das Haus wie kein anderer und weiß, wo es Tradition zu bewahren gilt und und wo Raum ist für Verspieltheit und Extravaganz.

 

Und Raum ist ja bekanntlich in der kleinsten Hütte. So befindet sich etwa im Brückenbogen über der Römergasse nicht nur das kleinste Restaurant der Welt (eines für weniger als zwei Personen würde wohl auch nur wenig Sinn ergeben) sondern auch ein hinter einer „geheimen“ Tapetentür verstecktes Separée. Das kleine Brücken-Whirlpool-Zimmer #69 überrascht hier mit großem Komfort. Das luxuriöse Boxspringbett lässt sich etwa per Knopfdruck nach oben fahren und gibt so den darunter liegenden Whirl-Pool frei. Wovon hier oder in einem der anderen Themenzimmer geträumt wird, können Gäste übrigens auch in das neben dem Frühstücksbüffet aufliegende Traumbuch eintragen. Ein durchaus stimmiges Gimmick an dieser Stelle – und wohl auch gern gelesene Inspiration für die nächste Zimmerbuchung.
Übrigens – wussten Sie, dass das Auracher Löchl als Inspiration für das wohl meistverkaufte Volkslied der Welt gilt? Hier schrieb und komponierte Karl Ganzer im Jahre 1947 das berühmte „Kufsteinlied“ mit den Zeilen „Und ist der Urlaub, dann wieder aus, so nimmt man Abschied, und fährt nach Haus.“ Tja, Dauergäste haben wohl die wenigsten Häuser, doch die „Träumerei“ in Kufstein hat gute Vorraussetzungen geschaffen, ihre Stammgäste immer und immer wieder von Neuem zu überraschen – mindestens 34 Mal…

 

Fotos: ©Träumerei#8 und Löwenzahm

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Kategorie: Innovationen

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