Raus aus dem Öl – Zukunftsforum

17. Oktober 2019 Mehr

Raus aus dem Öl – Zukunftsforum

Im Sommer 2019 hat der Nationalrat beschlossen, den „Raus aus dem Öl“-Bonus mit einem Fördervolumen von 20 Millionen Euro noch weiter zu verlängern. Ein guter Anlass, um auch in der heimischen Hotellerie über entsprechende Maßnahmen nachzudenken.

Auch Dr. Martin Hagleitner, stv. Obmann Zukunftsforum SHL und Vorstand von Austria Email, begrüßt die gesetzten Maßnahmen zum Klimaschutz. Das Zukunftsforum SHL, ein Zusammenschluss von Österreichs Installateuren, vertreten durch die Bundesinnung und die neun Landesinnungen in der Wirtschaftskammer, und der Österreichischen Vereinigung des Sanitär- und Heizungsgroßhandels sowie den renommierten Unternehmen der Branche, informiert Hauseigentümer österreichweit über notwendige Schritte, Einsparmöglichkeiten und Förderung einer Heizungsmodernisierung. Welche Maßnahmen speziell in Bezug auf heimische Hotelbetriebe sinnvoll sind, fragte hotelstyle & gastro Dr. Martin Hagleitner im folgenden Interview.

 

 

Worauf sollten Hoteliers in Bezug auf Heiz- und Energietechnik achten?
Im Tourismus ist Heiz- und Warmwasser immer noch ein Low-Interest-Thema. Zu Unrecht, denn immerhin entfallen rund 90% der Energiekosten auf Heizung und Warmwasser. Es ist also an der Zeit, dieses Thema aus dem sprichwörtlichen (Heiz-)Keller herauszuholen.

Inwieweit gehört Heiztechnik zur Imagepflege?
Ökologisch sinnvolle Maßnahmen schätzt auch der Gast. Meist bewerben Hotels aber nur ihre regionale und saisonale Küche, manchmal auch die Verwendungen von heimischen Materialien wie Zirbenholz und Naturstein aus der Region und maximal noch die Einsparung des Stromverbrauchs bei Wäsche, Kühlschrank und Licht. Doch gerade in einer Modernisierung der Heiz­anlagen liegt enormes Potenzial, den CO2-Ausstoß eines Hauses zu verringern. Noch mehr natürlich, wenn dieser mit einer effizienten Dämmung des Hauses einhergeht. In Kombination mit Werten wie Naturverbundenheit, Gesundheit und Familie lassen sich entsprechende Maßnahmen an sich auch sehr gut vermarkten.

In welcher Höhe sind Einsparungen möglich?
Durch die Modernisierung der Heizanlage allein können bis zu 90 % der CO2-Emissionen vermieden werden. Außerdem sind bis zu 40%, manchmal sogar 50% Kosteneinsparung möglich.

 

 

Ab welchem Zeitpunkt hat sich eine Investition in der Regel amortisiert?
Das ist naturgemäß von der jeweiligen Ausgangslage abhängig. Bei einem Betrieb mit einer mehr als zwanzig Jahre alten Heizanlage, die schlecht oder nie gewartet wurde, kann sich Sanierung der Anlage bereits nach fünf Jahren amortisiert haben. Projekt­abhängig sind aber Komponenten wie die Betriebsgröße, die saisonale Auslastung, die Anschlusssituation vor Ort und der allgemeine Zustand des Gebäudes zu berücksichtigen.

Wo kann ich mich für meinen Betrieb im Detail informieren?
Am besten bei einem konzessionierten Installateur vor Ort.

Was sollte ich über Förderungen wissen?
Aktuell wissenswert ist, dass der „Raus aus dem Öl“-Bonus weiter verlängert wurde.
Dann sollte man auch daran denken, dass Förderungen von Bund und Land auch kombiniert werden können und dass es darüber hinaus oft auch noch kommunale Förderungen gibt. Hoteliers können außerdem oft auch spezielle Förderungen für den Tourismus nutzen. Wichtig ist dabei, dass alle Förderanträge noch vor Beginn der Arbeiten erledigt sein müssen.

 

 

Wie kann ich außerdem sparen?
Im Fall einer Heizungssanierung bieten viele Energieversorger günstigere Tarife an, zum Beispiel in Kombination mit einer neuen Wärmepumpe. Generell gilt aber: Auch ohne Förderung bringt eine Sanierung betriebswirtschaftliche Vorteile. Gerade bei älteren Anlagen ist der Wärmeverlust in der Regel enorm. Und natürlich kann ich anstelle einer Vollsanierung auch schrittweise vorgehen und zunächst nur einzelne Komponenten tauschen.

Worauf gilt es bei einer Teilsanierung zu achten?
Durch den Tausch einzelner Komponenten lässt sich bereits ein großer Teil der laufenden Kosten einsparen. Ein moderner Boiler, neue Komponentenregler oder einfach andere Heizkörper, selbst neue Armaturen bringen schon enorm viel. Falls ich mich im Zuge einer Sanierung der Böden und Wände für eine Fußboden- oder Flächenheizung entscheide, kann ich diese außerdem in den Sommermonaten zur Kühlung nutzen – und spare dadurch nicht nur Kosten bei der Klimatisierung, sondern schaffe zugleich auch ein angenehmes Raumklima für den Gast.

Hätten Sie eventuell noch einen Tipp für maximale Einsparung bei minimaler Investition?
Besonders effektiv ist eine Erneuerung der Heizung und Wärmeanlagen in Kombination mit einer Dämmung der obersten Geschossdecke. Dabei können Sie mit einem Viertel der Kosten, die bei einer Vollsanierung anfallen würden, rund zwei Drittel der Kosteneinsparung durch eine Vollsanierung erzielen.

 

 

www.meineheizung.at

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Kategorie: KlarText

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