Skihütte hendl fischerei

11. März 2016 Mehr

Origineller Hüttenzauber.
In Leogang im Salzburger Pinzgau setzten die Gastronomen und Hoteliers Renate und Hubert Oberlader mit ihrem neuesten Projekt, der sogenannten hendl fischerei, einen weiteren Meilenstein. Direkt neben der neuen Asitz-Bergstation auf 1760 Meter entstand an Stelle von „Huwis-Schirmbar“ eine stylishe Neuinterpretation einer Skihütte. Als neuer Hotspot im Skizirkus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn mit seinen 270 Pistenkilometern setzt die hendl fischerei mit individuellem Innendesign und als begehbares Kunstwerk spannende Akzente an der Piste. Für den „schnellen Snack“ an der Piste eignet sich Huwis-Grill im Freien ideal. Aber vorsicht: Wer einmal „richtig“ bei den Oberladers eingekehrt ist, dem fällt es schwer, die Bretter vor der Türe wieder anzuschnallen.

hendl fischerei Asitz-Bergstation

Damit erweitern die Oberladers ihr Portfolio, bestehend aus dem erst 2014 eröffneten Hotel mama thresl (siehe hotelstyle & gastro Ausgabe 2/2015) und dem vielfach ausgezeichneten und 2009 entstandenen Bergdorf Priesteregg um eine weitere Attraktion. Den Anstoß zu diesem Projekt gab dabei die Neuanlage der Steinbergbahn, durch die die bestehende alte Schirmbar abgerissen werden musste. Diese Situation nutzten die Gastronomen ideenreich und kreativ, um direkt neben der neuen Bergstation ihre Neuinterpretation des Themas „Schirmbar“ zu verwirklichen. Verantwortlich für Konzeption, Planung und Ausführung des Neubaus zeichnete – wie bei allen Projekten der Familie Oberlader – wieder das Architekturbüro W2 Manufaktur aus Leogang.

Solide Basis
Die gute Bodenbeschaffenheit (leichter Fels- mit geringer Hangschuttüberlagerung) am hoch gelegenen Bauplatz bildet die Grundlage der baulichen Umsetzung. Das Gebäude ruht so sicher auf einer Fundament-Konstruktion aus Stahlbeton-Bodenplatte und Einzel- und Streifenfundamenten. Auf dieser Basis wurde das Untergeschoss in Massivbauweise ausgeführt und bietet nun Platz für Technik- und Lagerräume, Personal-WC und Aufenthaltsräume.
Ebenfalls im unteren Bereich liegt ein kleiner Gastraum namens „Klimt“ mit vorgelagerter Panoramaterrasse. Dieser Raum ist komplett mit Lehmputz versehen und erinnert aufgrund seiner Dekoelemente und Formensprache an die Werke des Malers Gustav Klimt. Die WC-Anlagen für die Gäste der hendl fischerei hingegen wurden im benachbarten Stationsgebäude der Bergbahn untergebracht, wo auch weitere Lagerräume zur Verfügung stehen.
Beim Gastbereich über dem massiven Untergeschoss fiel die Materialwahl zugunsten einer gedämmten Stahlrahmenkonstruktion und großflächiger Verglasungen aus. Besonderer Clou dieser Stahl-Glas-Konstruktion ist, dass der vordere Teil des runden Dachs verglast ist und per Knopfdruck unter den hinteren fixen Teil verschoben werden kann. Bei entsprechender Wetterlage lässt sich so nicht nur auf den weitläufigen Holz-Terrassen Frischluft und direkte Sonne genießen, auch der Innenraum bietet Genuss unter freiem Himmel. Geschlossen bietet das Glasdach natürliches Oberlicht im Gastraum und Schutz vor der Witterung. Direkt unter dem öffenbaren Teil des Daches befindet sich zudem „die beste Lage“ in der hendl fischerei: Ein Zwischengeschoss über der Bar, auf der rund zwanzig Personen Platz finden und aus erhabener Position das Geschehen im und um das Haus beobachten können.

Den gesamten Innenraum des Gebäudes dominieren großflächige, massive Zirbenholzelemente, die vom Kärntner Holzbildhauer Gottfried Kaschnig eigens für die hendl fischerei angefertigt wurden. Die von ihm geschaffenen fließenden und weichen Formen verleihen dem duftenden Holz eine warme Wohlfühlatmosphäre und bilden einen harmonisierenden Kontrast zur technoiden Glas-Stahlkonstruktion. In zahlreichen Bereichen umfasste Kaschnig dabei die für die Konstruktion erforderlichen Elemente mit seinen Holzarbeiten, die so nun unter wahren Kunstwerken verborgen sind. Vieles davon konnte erst vor Ort und am realen Modell entstehen.

Vorbild im Tal
Die große Bar, vielfältige Sitzgelegenheiten im Innen- und Außenbereich und letztlich das Gesamtdesign ergänzen sich herrlich mit der umgebenden Bergwelt, die den Rahmen um die hendl fischerei bildet. Hier lässt sich die Skipause in lässiger Umgebung und bei entspannten Clubsounds und coolen Beats genießen.
Dabei lässt sich im Grundkonzept der neuen Schirmbar eindeutig das im Tal gelegene Hotel mama thresl der Oberladers als Vorbild erkennen. Die hendl fischerei ist die stylishe-mama thresl-Version einer Skihütte, in der ebenso wie im Tal der Slogan „urban soul meets the alps“ gelebt und erlebbar wird.

Entstanden ist dieses Projekt dabei in einem kreativen Prozess, der erst mit der Eröffnung im Dezember seinen Abschluss gefunden hat. Hier wurde nicht nur am Zeichentisch geplant und danach strikt ausgeführt: Die Bauherren brachten im Entstehungsprozess vor Ort genau so wie Planer Alfred Waltl (W2 Manufaktur), der Holz-Künstler Kaschnig oder die ausführenden Professionisten ihr Wissen und viel Kreativität ein. Deshalb konnten viele Entscheidungen erst direkt auf der Baustelle gefällt werden – hilfreich war dabei oftmals die Transformation von zweidimensionalen Plänen in die dreidimensionale Realität.
Und dass auch die Bauherren aktiv an der Entstehung mitgewirkt haben, lässt sich nun vielerorts klar erkennen. So erhielt etwa Huwis-Hendlgrill wieder einen prominenten Platz, der als offener Stand direkt von der Piste aus zugänglich ist. Da hat sich eindeutig der Hausherr verwirklicht, der am neuen Platz die Tradition von „Huwis-Schirmbar“ mit den legendären Steckerlfischen und Grillhendln fortführen wird. Egal mit welcher der beiden Gondelbahnen der Asitz nun auch zukünftig erstürmt wird, empfangen wird man durch den Duft von Huwis-Grillhendln, für deren Zubereitung der Chef selbst verantwortlich zeichnet.
Und auch den Namen verdankt die neue Schirmbar, die eigentlich nur optisch Gemeinsamkeiten mit dieser Barform aufweist, der Tradition: Aus Hendl und Fisch abgeleitet wurde die hendl fischerei, die nun kulinarisch aber auch mit knackigen Salaten, erlesenen Weinen und Co lockt.

hendl fischerei
Asitz, Leogang

Bauherr
Bergdorf Priesteregg GmbH
Renate und Hubert Oberlader

Gesamtplanung/Bauleitung
W2 Manufaktur GmbH,
Leogang Bmst.
Alfred Waltl

Holzarbeiten
Gottfried Kaschnig

Plätze
120 innen / 150 außen

Grundstücksfläche
724 m²

Umbauter Raum
1.439 m3

Gesamtnutzfläche
308,39 m²

Naturstein/Fliesen/Kamin
Eberl GmbH & CO. KG Ofenbau & Fliesen

 

Text: Walter Laser
Fotos:© Günter Standl

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Kategorie: Magazine, Schlagzeilen

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