Die Frühstückerinnen

20. Mai 2016 Mehr

Sie halten dem Ei den Spiegel vor!
Aus der gemeinsamen Leidenschaft fürs Frühstücken riefen Barbara Haider und Dani Terbu 2010 den Blog diefruehstueckerinnen.at ins Leben. Heute hat die Seite 100.000 Leser und über 300.000 Page Impressions im Monat.

Die_Fruehstueckerinnen

„Fast jeder in Wien kennt die Seite und wir bekommen überwiegend positives Feed-back auf unser Angebot“, erzählen die beiden Frühstückerinnen im Gespräch mit hotelstyle & gastro: „Viele sind erstaunt, wenn wir erzählen, dass wir uns das Frühstück nicht bezahlen lassen und auch sonst nicht mit Lokalen kooperieren.“ Wir fragten die beiden Bloggerinnen, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen nicht nur in Wien, sondern auch in Berlin, Linz, Graz und Salzburg zahlreiche Frühstückslocations testen und bewerten, nach ihren Bewertungskriterien und ihren Tipps für die Gastronomie:

Was war bzw. ist Ihr Anspruch an Ihre Plattform?
Wir sind immer gemeinsam mit Freunden frühstücken gegangen und irgendwann haben wir beschlossen, dass die ewige Lokalrecherche mühsam ist und wir anderen die Sucherei ersparen wollen. Daher haben wir das Blog ins Leben gerufen. Unsere Philosophie: wir sind nicht käuflich, zahlen unser Frühstück selbst und kommen unangekündigt. Wir besuchen außerdem nur Lokale, von denen wir glauben, dass es ein gutes Frühstückserlebnis wird. Wir wollen uns ja nicht selbst bestrafen.

Noch ein paar Worte zum Anspruch. Worauf legen Sie generell Wert? Was sind absolute No-Gos?
Ein No-Go ist für uns zum Beispiel, wenn Eier nicht Bio oder zumindest aus Freilandhaltung sind. Viele Lokale verwenden immer noch Eier aus Bodenhaltung und daraus schließen wir, dass auch die übrige Qualität nicht passt. Kein gutes Zeugnis für die Gastronomie. Wir zahlen lieber ein bisschen mehr, wenn wir wissen, dass sich der Gastronom mit Qualität und Produzenten auseinandersetzt – nicht nur bei den Eiern. Was macht denn ein Essen auswärts für einen Sinn, wenn man oft schlechtere Qualität vorgesetzt bekommt, als die, die man für sich selbst zu Hause einkauft?

Trends? Gibt es das noch? Wohin entwickeln sich Ihrer Beobachtung nach Angebot und Nachfrage und inwieweit driften diese auseinander?
Wir finden, dass es sich jetzt im Moment gerade wieder stark ändert. 08/15 Angebote werden durch Avocadogerichte, Eggs Benedict oder Breakfast Bowls ersetzt und das finden wir gut. Die Nachfrage nach vegetarischen, veganen, gluten- und laktosefreien Angeboten steigt, die Lokale haben sich in letzter Zeit auch immer mehr darauf eingestellt und bieten auch immer öfter verschiedene Alternativen an.

Haben Sie ein persönliches Lieblingsfrühstück?
Da gibt es viele. Wir lieben die Auswahl. Unsere Lieblingsrezepte haben wir aber dennoch genauer recherchiert und in dem Buch „Morgenstund“ zusammengefasst, das Ende August erscheinen wird.

Buffet oder à-la-carte?
Für uns immer à-la-carte! Wie oben schon angemerkt geht für uns Qualität vor Quantität und daher verzichten wir gerne auf riesige Buffet-Installationen und wünschen uns eine kleine, dafür feine Frühstückskarte, auch mit vegetarischen Elementen.

Das Ambiente – welche Rolle spielt es für Ihr Wohlbefinden? Was würden Sie sich (öfter) wünschen?
Natürlich eine große Rolle, wenn man sich nicht wohlfühlt, dann schmeckt auch das Frühstück nicht so gut. Manchmal würden wir uns mehr Platz bzw. Privatsphäre wünschen und nicht, dass die Personen am Nebentisch nur 30 Zentimeter entfernt sitzen und man – ob man will oder nicht – an den Gesprächen teilnimmt.

Die Auswahl – was sollte auf jeden Fall dabei sein? Womit kann man sich Ihrer Erfahrung nach positiv vom Mitbewerb abheben?
• Eine Karte, die nicht ewig lang gleich bleibt
Ausreichend viel Angebot, damit für jeden Geschmack etwas dabei ist, aber nicht zu ausufernd, dass es unübersichtlich wird.
• Auswahl für Vegetarier & Menschen mit Unverträglichkeiten
• Kreative Kombinationen für Denkfaule
• Produkte mit guter Qualität
• Und toller Kaffee – nicht 08/15, am besten Direct Trade. Und Café Latte ist auch schon wieder out – lieber Flat White!

Was sollte sich – bezogen auf das Frühstück – in der Gastronomie (Hotellerie) unbedingt ändern?
Wir wünschen uns mehr Angebote von den Buffets weg hin zu à-la-carte oder kleine, feine Buffets mit Produkten in bester Qualität, kein Kaffee vom Selbstbedienungsautomaten und keine zweitklassige Massenqualität, sondern lieber weniger Angebot, dafür aber in guter Qualität, am besten bio, zumindest Eier aus Freilandhaltung und kontrolliert regionale Produkte.

Weiterführende Infos
Web: www.diefruehstueckerinnen.at

Fotos: ©Die Frühstückerinnen
Text: Heidrun Schwinger

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Kategorie: Gastronomie | F&B, Schlagzeilen

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