Positionierung als Erfolgsfaktor

21. Juni 2018 Mehr

Mit einer klaren Positionierung schaffen Hotels wesentliche Unterscheidungsmerkmale zum Mitbewerb und verweisen, oft auch mit einem Namenszusatz wie „Design“ oder „Wellness“, auf einen Mehrwert, den Gäste zu erwarten haben.

Vor einigen Jahren war ein regelrechter Wellness-Boom zu verzeichnen. Der Zusatz „Wellness“ verwies dabei auf einen hauseigenen Wellnessbereich, zumindest mit einer eigenen Sauna, meist mit Massagen und anderen Anwendungen vor Ort und oft auch einem Außen- oder Innenpool.
Heute geht der Trend vermehrt in Richtung Design. Hier ist es schon schwieriger, die Positionierung an einigen wesentlichen Angeboten festzumachen.
Als eines der ersten Design Hotels weltweit gilt das legendäre „Paramount Hotel“ in New York. Ian Schrager, der Betreiber des weltweit bekannten New Yorker Clubs „Studio 54“, hatte das Hotel in den 1980er Jahren gekauft und vom französischen Star-Designer Philippe Starck redesignen lassen.

 

Positionierung

Foto:©rawpixel

 

Design ist mehr als ein Name
Beim jüngsten Vergleich von rund 50 „Design Hotels“ im Alpenraum fällt jedoch Folgendes auf: Hierzulande scheinen die Entscheidung für eine bestimmte Hotelarchitektur, einen urban-alpinen Stil oder ein paar coole, trendige Details auszureichen, um als Designhotel an eine designaffine Zielgruppe zu appellieren.
Die Aufwertung durch Architektur und Ausstattung ist per se keine schlechte Sache sondern – im Gegenteil – sehr zu begrüßen. Doch sollten sich Hoteliers im Klaren sein, dass es im Sinne einer nachhaltig erfolgreichen Positionierung viel mehr auf den Inhalt als auf die Verpackung ankommt.
Bei „echten“ Designhotels stehen meist selbst kreative Köpfe – wie Ian Schrager als Bauherr gemeinsam mit Philippe Starck als Star-Designer – dahinter, die sich in ihrem eigenen Haus verwirklichen und ihre Zielgruppe somit auch auf einer emotionalen Ebene ansprechen können. Das heißt im Optimalfall, dass diese Werte nicht nur (im Logo, im Prospekt, auf der Website, etc.) versprochen, sondern auch von den Eigentümern, Mitarbeitern und folglich auch von den Gästen gelebt werden.

Authentizität und Ehrlichkeit siegen
Das ganzheitliche Erlebnis ist es, das der Gast sucht und im Optimalfall auch findet. Seine Erfahrung schlägt sich dann auch auf den Bewertungsplattformen nieder. Diese Plattformen haben heute immens an Bedeutung gewonnen. Jede Erfahrung wird in Echtzeit mit einer weltweit verbundenen Community geteilt und beeinflusst diese dann auch bei künftigen Buchungen. Wer also mehr verspricht, als er halten kann, läuft Gefahr, mit der falschen oder nur halbherzig durchgeführten Positionierung die gewünschte Zielgruppe letztlich ganz zu verlieren.
Dies betrifft nicht nur die Gruppe der „Design Hotels“. Auch bei Namenszusäzen wie „Lifestyle Hotel“, „Art Hotel“ und „Boutique Hotel“ oder „retreat“, „hideaway“ und „lodge“ wird oft verkannt, dass es weit mehr als nur einen klingenden Namen benötigt, um diese meist sehr anspruchsvolle Gästeschicht zu begeistern. Die Konsequenz sind falsche Erwartungen und folglich schlechte Hotelbewertungen. Und auch hier müssen die Gastgeber zu 100 % hinter dem „Konzept“ stehen und es auch verkörpern. Andernfalls geht der Schuss mangels Authentizität nach hinten los. So genannte „Copy Cats“ werden schnell entlarvt und können mit den „Originalen“ nicht mithalten.
Bevor ich mich als Hotelier in ein Korsett zwänge, das nicht meinem Naturell, meiner Leidenschaft, meiner Begabung oder meinen Möglichkeiten entspricht, sollte ich daher lieber eine andere Positionierung wählen, die authentisch, echt und ehrlich ist. Speziell die kreative und internetaffine Zielgruppe ist äußerst kritisch und lässt sich nicht ins Bockshorn jagen.

Fazit: Es gilt daher mehr denn je: „Erzähle deine eigene authentische Geschichte!“ – optimal mit professioneller Unterstützung bei der Umsetzung.

Text: ©MMag. Franz-Josef Perauer

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Kategorie: Branchentipps, Kolumnen

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