Kaffee-Röster in Florida – unterwegs mit Goran Huber

14. Mai 2018 Mehr

Kaffee-Experten wie der Österreicher Goran Huber sind viel unterwegs. Auf der Suche nach der perfekten Bohne, dem idealen Blend führt es sie zu Kaffee-Plantagen in allen Teilen der Welt. Doch nicht nur den Anbau, auch die Röstung und Vermarktung von Kaffee sowie die Konsumgewohnheiten unterschiedlicher Länder und Kulturen gilt es zu erforschen.

 

Goran Huber

 

Dabei fällt auf, dass Kaffee vor allem in nördlicheren Regionen mit rauerem Klima gerne und viel konsumiert wird. In Europa sind das Finnland und Skandinavien, in Amerika vor allem die nördlicheren Bundesstaaten. In Florida dagegen sind in der Gastronomie kaum Kaffee-Spezialitäten oder eigene Röstereien vertreten. Eine lange Kaffeehaus-Tradition wie in Österreich sucht man hier vergeblich. Dafür boomen in letzter Zeit sogenannte Shop-Röstereien.
Was hinter diesem Konzept steckt und welches Potenzial vielleicht auch für das Kaffee-Angebot in Europa daraus abzuleiten wäre, untersuchte Goran Huber bei seiner jüngsten Reise: „Die Kaffee-Zubereitung in diesen Shops ist perfekt und sie sind hervorragend ausgestattet. Ganz anders als in der Gastronomie. In den Shops werden auch viele Zusatzprodukte, wie etwa Mehlspeisen verkauft. Von dieser Seite her verstehen sie ihr Geschäft wirklich gut.“

 

Kaffee Rösterei

 

Geschmacklich würden uns diese Kaffees im europäischen Raum jedoch nicht zufriedenstellen, ist der Kaffee-Experte überzeugt. Floridas junge Kaffee-Röster rösten ihren Kaffee sehr hell. Diese Kaffees sind trotz hochwertiger Bohnen dann sehr fruchtig und säurebetont. „Hier fehlt oft noch die Erfahrung“, vermutet Huber: „Neue Röster, die gerade erst begonnen haben, müssen sich mit dem Thema erst vertraut machen und lernen, gut auszubalancieren.“ In Europa wäre ein derart säurebetonter Kaffee inakzeptabel, in Florida, wo Konsumenten aber hauptsächlich Filterkaffee der eher bitteren Sorte kennen, werden diese Röstungen aber sehr gut angenommen.
Aus der Kaffee-Reise des Österreichers lassen sich somit auch Rückschlüsse auf die Erwartungen amerikanischer Touristen an Kaffee in Europa schließen. Während im Norden der USA eine der europäischen Tradition bereits sehr nahe Kaffeekultur zu finden ist, und Besucher aus New York oder Boston vielleicht eher einen italienischen Espresso erwarten, sind Gäste beispielsweise aus Florida vermutlich erfreut, wenn alternativ auch eine säurebetontere Alternative beziehungsweise ein etwas bitterer Filterkaffee auf der Karte steht!

Fotos:©Goran Huber

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Kategorie: Beverage, Gastronomie | F&B

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